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Compact Live Cell Microscope
Fachliche Zuordnung
Neurowissenschaften
Förderung
Förderung in 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 550004465
Die komplexe Beschaffenheit der Mikroumgebung des Gehirns sowie die räumliche Verteilung seiner Zellen unterstreichen die Bedeutung der Untersuchung lebender Gehirnabschnitte. Die Konservierung von Teilen des menschlichen Gehirns für die fortlaufende Untersuchung bietet eine einzigartige Gelegenheit, in Echtzeitprozesse und Interaktionen einzutauchen, die postmortal möglicherweise unklar oder verändert werden. Wenn Forscher lebendes Gewebe untersuchen, das in Zellkulturen gehalten wird, gewinnen sie wertvolle Einblicke in dynamische Prozesse wie Neurotransmission, Zellstoffwechsel und Echtzeitreaktionen auf Reize. Dieser Ansatz ist besonders wichtig, wenn unmittelbare zelluläre und molekulare Reaktionen auf verschiedene Erkrankungen, Behandlungen oder Interventionen untersucht werden. Echtzeitbeobachtung bietet genaueres Verständnis darüber, wie das Gehirn sowohl unter normalen als auch unter pathologischen Bedingungen funktioniert, im Vergleich zu statischen Schnappschüssen, die von totem oder fixiertem Gewebe gewonnen werden. Um diese lebenden Gehirnabschnitte effektiv untersuchen zu können, sind fortschrittliche mikroskopische Techniken unerlässlich. Mithilfe der Live-Zellbildgebung können Wissenschaftler zelluläre Prozesse, Interaktionen und Dynamiken in Echtzeit und unter nahezu physiologischen Bedingungen bis ins kleinste Detail überwachen. Dieses Forschungsziel wird von einem multidisziplinären Team des Universitätsklinikums Freiburg aus Neurowissenschaftlern, Neurochirurgen, Neuroanatomen und Neuropathologen im neu gegründeten Center for Advanced Surgical Tissue Analysis (CAST) verfolgt. Die Forschung an frischem menschlichem Gewebe ermöglicht die direkte Umsetzung der Ergebnisse in Diagnosen und Therapien für menschliche Patienten, ohne die Probleme, die durch Unterschiede zwischen den Arten bei Ergebnissen aus Tierversuchen entstehen könnten. Dieses Human-to-Human (H2H)-Paradigma ist für unsere Arbeit an der Klinik für Neurochirurgie Freiburg von größter Bedeutung. Bei dieser Anwendung liegt der Schwerpunkt auf fortschrittlicher Mikroskopie mit einer Kammer zur Inkubation von lebendem Gewebe und automatisierten Werkzeugen zur Bildverarbeitung, die für die Nutzung der einzigartigen Fähigkeiten des gewünschten Geräts und seiner potenziellen Anwendungen unerlässlich sind.
DFG-Verfahren
Forschungsgroßgeräte
Großgeräte
Compact Live Cell Microscope
Gerätegruppe
5090 Spezialmikroskope
Antragstellende Institution
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Leiter
Professor Dr. Jürgen Beck