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Intra- und interindividuelle Unterschiede menschlicher Metakognition
Antragsteller
Dr. Matthias Guggenmos
Fachliche Zuordnung
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 550113793
Metakognition bezeichnet die Fähigkeit, über eigene Gedanken und Handlungen zu reflektieren. Obwohl seit langer Zeit als wichtiger psychologischer Faktor in verschiedenen Lebensbereichen erkannt, ist Metakognition bislang schlecht verstanden, sowohl hinsichtlich intraindividueller Varianz als auch interindividueller Unterschiede. Ein wesentlicher Grund für das bislang unzureichende Verständnis sind schwerwiegende methodische Probleme, die ein zentrales Paradigma in der Metakognitionsforschung betreffen: die Erforschung menschlicher Konfidenz. Dank neuer komputationaler Modelle von Konfidenz eröffnet sich erstmals die Möglichkeit, verschiedene Facetten von Metakognition − beispielsweise Overconfidence und metakognitive Genauigkeit − valide zu quantifizieren. Der vorliegende Antrag legt dar, dass mithilfe komputationaler Modelle nicht nur die der Konfidenz zugrundeliegenden kognitiven Berechnungen innerhalb eines Individuums besser verstanden werden können, sondern auch die Frage, warum sich verschiedene Individuen häufig so stark in ihren metakognitiven Charakteristiken unterscheiden. Zur Erreichung dieses Ziels enthält der Antrag ein Forschungsprogramm, das sich aus zwei Teilen zusammensetzt. Der erste Teil beinhaltet die Implementierung eines neuen komputationalen Modelles mit impliziten und expliziten metakognitiven Bias-Parametern, welches hinsichtlich seiner Vorhersagen bezüglich empirischer Entscheidungs- und Konfidenzantworten (Verhaltensexperimente) und neuronaler Signaturen metakognitiver Prozessen (EEG-Experiment) überprüft wird. Der zweite Teil des Forschungsprogramms untersucht interindividuelle Unterschiede der Metakognition aus dem Blickwinkel der Persönlichkeitsforschung. Auf Basis des HEXACO-Modells werden dabei Persönlichkeitsfaktoren mit metakognitiven Parametern aus dem komputationalen Modell in Zusammenhang gesetzt. Beide Forschungsstränge zusammen werden unser Verständnis menschlicher Metakognition − und warum sich diese Fähigkeit zwischen Individuen unterscheidet − substantiell verbessern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen