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Kelainai / Apameia Kibotos und sein Umland: Erforschung einer Königsresidenz in Phrygien

Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung Förderung von 2008 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 55026770
 
Das vorliegende Projekt wird interdisziplinäre Grundlagenforschung für die historische Topographie des weitgehend unerforschten Grenzgebietes zwischen Phrygien und Lydien leisten. Als Forschungsgegenstand ist die Königsresidenzstadt Kelainai/Apameia Kibotos gewählt.Die an den Quellen des Mäander gegründete Siedlung Kelainai galt in der Antike als die größte und reichste Stadt Phrygiens. Wegen ihrer Lage am Knotenpunkt von vier wichtigen Routen gewann Kelainai politisch, militärisch und wirtschaftlich eine große Bedeutung. Der achämenidische König Xerxes und der Prinz Kyros der Jüngere ließen dort Paläste und Parkanlagen (paradeisoi) errichten. Die Stadt diente zugleich als Satrapensitz. In der unmittelbaren Nachbarschaft von Kelainai gründete Antiochos Soter später die Stadt Apameia Kibotos, wo wiederum eine Palastanlage errichtet wurde. 188 v.Chr. wurde hier der Friede zwischen der Römischen Republik und dem Seleukidenreich geschlossen. In der römischen Kaiserzeit war Apameia nach Ephesos der größte Marktort in Kleinasien.Ziel des Projektes ist es, am Beispiel von Kelainai/Apameia Kibotos den Urbanisierungsprozess des westphrygischen Raumes archäologisch zu untersuchen. Dies ist für eine Stadt der achämenidischhellenistischen Antike bisher noch nicht unternommen worden. Im Ergebnis sind nicht nur Aufschlüsse über die achämenidisch-phrygische Stadtkultur zu erwarten, sondern auch über die Entwicklung hellenistischer Neugründungen in Kleinasien. Zudem ist Kelainai die einzige achämenidische Königsresidenz in Anatolien, weshalb ihre Erforschung von eminenter Bedeutung für die Geschichte Kleinasiens ist. Kelainai/Apameia eignet sich aufgrund der in großen Teilen fehlenden modernen Überbauung, der guten Überlieferung der antiken Topographie und aussagekräftiger Zeugnisse der Inschriften und Texte für die Erforschung einer Stadtentwicklung besonders gut. Die Untersuchung wird mithilfe von Surveys, großflächiger topographischer und geophysikalischer Untersuchungen und Satellitenbildern durchgeführt. Die Ergebnisse werden in einer Monographie vorgelegt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich
Beteiligte Person Professor Dr. Askold Ivantchik
 
 

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