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Beziehungsentwicklung zwischen KonsumentInnen und digitalen Plattformen: Kosten und Empowerment für KonsumentInnen in einer digitalen Welt
Antragsteller
Professor Dr. Sascha Alavi
Fachliche Zuordnung
Operations Management und BWL-spezifische Wirtschaftsinformatik
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 550503772
Die weit verbreitete Nutzung digitaler Plattformen hat sie zu einem festen Bestandteil des täglichen Lebens von KonsumentInnen gemacht, mit Diensten wie Web-Suche, E-Mail, Karten und Cloud-Speicher. Digitale Plattformen sind zu einem grundlegenden Bestandteil dessen geworden, wie KonsumentInnen auf Informationen und Dienste zugreifen und diese nutzen, und infolgedessen sind Konsumenten stärker mit Unternehmen wie Google und Amazon verbunden. Digitale Plattformen haben die Art und Weise, wie Anbieter Beziehungen zu ihren Nutzern aufbauen, grundlegend verändert. Durch die Nutzung digitaler Plattformen können Anbieter Beziehungen zu KonsumentInnen mit einer nie dagewesenen Nähe aufbauen. Das zentrale Ziel dieses Projekts ist die Untersuchung der Entwicklung solcher Beziehungen zwischen KonsumentInnen und digitalen Plattformen im Zeitablauf. Während digitale Plattformen viele Vorteile bieten, wirft die Erhebung personenbezogener Daten durch digitale Plattformen Fragen zum Datenschutz und zum Missbrauchspotenzial auf. Viele KonsumentInnen melden Bedenken hinsichtlich der Vertraulichkeit ihrer Daten, sehen jedoch keine andere Möglichkeit, als ihre Situation zu akzeptieren. Darüber hinaus kann es trotz des Bewusstseins für solche Probleme eine große Herausforderung sein, Plattformen zu verlassen oder zu wechseln, da sie so tief in das Leben von KonsumentInnen integriert sind. Durch die Untersuchung von Faktoren, die die Beziehung zwischen KonsumentInnen und digitaler Plattform beeinflussen, zielt dieser Forschungsvorschlag darauf ab, die verschiedenen möglichen Beziehungsentwicklungen zu verstehen. Diese Sicht soll Erkenntnisse liefern bezüglich positiver und negativer Effekte auf das digitale Wohlbefinden, Abhängigkeit oder Resignation von KonsumentInnen. Ziel des Projekts ist es auch, umsetzbare Empowerment-Strategien für KonsumentInnen zu entwickeln, um faire Austausch-Beziehungen mit digitalen Plattformen zu ermöglichen. Das Forschungsprojekt beinhaltet zwei Arbeitspakete, die jeweils die Beziehungsentwicklung von KonsumentInnen und digitaler Plattform aus einer longitudinalen Perspektive untersuchen. Dabei wird auf einen mixed-Method Ansatz zurückgegriffen, der ein KonsumentInnen-Panel mit objektiven Verhaltensdaten kombiniert. Zur Untersuchung von Empowerment-Strategien für KonsumentInnen wird ein Feldexperiment durchgeführt. Die Beziehungen zwischen KonsumentInnen und digitalen Plattformen nehmen in unseren Gesellschaften eine allgegenwärtige Rolle ein und gewinnen noch an Bedeutung. Unsere Studie wird die erste sein, die eine Beziehungsperspektive mit digitalen Plattformen untersucht und die Beziehungsentwicklung im Detail betrachtet. Dies gibt KonsumentInnen, politischen Entscheidungsträgern und Managern die Möglichkeit, effektive Rahmenbedingungen für die Steuerung dieser Beziehungen zu schaffen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Schweiz
Kooperationspartner
Professor Dr. Valéry Bezençon
