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Die sequenzielle Entwicklung der Urosepsis und die Bedeutung des urogenitalen Mikrobioms an einem Mausmodell für Katheter- und Urolithiasis-assoziierte Urosepsis.

Antragsteller Dr. Marcus Derigs
Fachliche Zuordnung Reproduktionsmedizin, Urologie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 550700580
 
Die Urosepsis stellt ein erhebliches globales Gesundheitsproblem dar, da sie etwa 20% aller Sepsis-Fälle ausmacht und immer häufiger vorkommt. Trotz umfangreicher Bemühungen zur Verbesserung von Diagnose und Behandlung ist die Sterblichkeitsrate der Urosepsis 25-40% hoch. Insbesondere Patienten mit Harnwegskathetern oder Harnsteinen, die den Harnfluss blockieren, sind einem erhöhten Risiko für eine Urosepsis ausgesetzt und haben schlechtere Heilungschancen. Dennoch ist der genaue zeitliche Ablauf dieser schweren Erkrankung und der Zusammenhang zu auslösenden Faktoren noch nicht vollständig verstanden. Um diese Wissenslücke zu schließen, haben wir ein innovatives Mausmodell der Katheter- und Urolithiasis-assoziierten Urosepsis entwickelt. Dieses Modell umfasst die perkutane ultraschallgesteuerte Implantation eines Katheters und die Injektion von Proteus mirabilis Bakterien in die Harnblase. Dadurch wird ein kontinuierlicher Infektionsherd geschaffen, der zur Bildung von Infektsteinen und schlussendlich zu einer Urosepsis führt. Durch die Benutzung dieses in-vivo-Modells und der Expertise mit molekularen Biomarkern, haben wir mit diesem Forschungsantrag eine einzigartige Möglichkeit, die schrittweise Entwicklung der Urosepsis mit physiologischen, histologischen und molekularen Veränderungen zu analysieren. Speziell wollen wir die Bedeutung erhöhter sPD-L1-Spiegel untersuchen, von denen unsere Vorarbeiten nahelegen, dass sie eine ungünstige Prognose bei Patienten mit Urosepsis vorhersagen. Parallel dazu haben wir eine Methode entwickelt, um die natürliche Bakterienzusammensetzung des Harntraktes von Mäusen durch eine perkutane Antibiotikagabe zu stören. Dies ermöglicht uns erstmalig die Bedeutung des urogenitalen Mikrobioms bei der Entstehung und Prävention der Urosepsis zu untersuchen. Konkret beabsichtigen wir, den Verlauf der Urosepsis bei Mäusen mit intaktem Mikrobiom mit dem bei Mäusen mit gestörtem Mikrobiom zu vergleichen. Die erhobenen Daten aus diesem Projekt werden dazu beitragen ein besseres Verständnis für den zeitlichen Verlauf und die spezifischen molekularen Mechanismen der Urosepsis zu erlangen. Gleichzeitig werden wir die Bedeutung eines neuen Faktors, das urogenitale Mikrobiom, in Bezug auf die Urosepsis untersuchen. Zusammenfassend wird dieses Projekt die Grundlage für die Entwicklung neuartiger Strategien zur wirksamen Behandlung und Prävention der Urosepsis legen.
DFG-Verfahren WBP Stipendium
Internationaler Bezug Kanada
 
 

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