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Gleichgewicht und posturale Stabilität zur Vorhersage von Pre-Frailty und beginnender Frailty (POSTURE): Koordinierte Sekundäranalyse von Kohortendaten

Antragstellerin Professorin Dr. Eva Grill
Fachliche Zuordnung Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 552890532
 
Obwohl die Lebenserwartung steigt, wird die gesunde Lebenserwartung in den meisten Ländern mit hohem Einkommen voraussichtlich sinken, was für die Gesundheitssysteme und die Gesellschaft Anlass zur Sorge ist. Altern geht mit einem zunehmenden Funktionsverlust einher, aber Personen gleichen Alters unterscheiden sich stark in ihrem Gesundheitszustand, ihrem Risiko für chronische Krankheiten und ihrer Gebrechlichkeit (Frailty). Die frühzeitige Erkennung von Gesundheitszuständen, die auf eine beginnende Frailty hindeuten können, ist daher wichtig, um zu intervenieren und so Behinderung zu verhindern. Die ersten Anzeichen von Frailty, die so genannte Vorgebrechlichkeit (Prefrailty), lassen sich möglicherweise schon viel früher im Leben erkennen. Es gibt jedoch keine verlässliche Definition oder Messung von Prefrailty. Außerdem wurden verschiedene körperliche, lebensstilbezogene, soziodemografische und umweltbedingte Faktoren als Risikofaktoren für das Fortschreiten von Prefrailty zu Frailty ermittelt. Welchen Beitrag diese Risikofaktoren im Einzelnen leisten, ist noch unvollständig geklärt. Wir argumentieren, dass Gleichgewicht und posturale Stabilität (BPS) geeignete Kandidaten für das Erkennen von Prefrailty sein könnten. BPS sind wichtig für die Funktionsfähigkeit im Alltag. Unabhängig vom Alter sagen sie das Risiko für chronische Krankheiten, Behinderung und Tod voraus. Ziel dieses Projekts ist es, Gleichgewicht und posturale Stabilität als Indikatoren für Prefrailty in Bevölkerungsgruppen mittleren Alters und als Prädiktoren für Frailty in älteren Bevölkerungsgruppen zu untersuchen. Wir werden verfügbare Daten aus großen Kohortenstudien verwenden und dabei die komplexen zeitlichen und kausalen Zusammenhänge von BPS und Lebensstil sowie Umweltfaktoren berücksichtigen. Um die externe Validität und Reproduzierbarkeit unserer Forschung zu erhöhen, werden wir das konzeptuelle Rahmenwerk der koordinierten Analyse anwenden. Koordinierte Analyse ermöglicht es, vorhandene Daten aus verschiedenen Kohortenstudien gemeinsam zu analysieren und dabei unterschiedliche Variablendefinitionen in diesen Kohorten zu berücksichtigen. Zunächst werden wir systematisch Kohorten-Daten suchen und beschaffen und die Messungen harmonisieren. Die Wiederverwendung vorhandener Daten ist ethisch, ökologisch und wirtschaftlich nachhaltig. Querschnitts- und longitudinale multivariable Analysen werden Effektmaße liefern. Wenn möglich, werden wir die Effektschätzer einzelner Studien durch eine Meta-Analyse zusammenfassen und dabei ein Modell mit zufälligen Effekten verwenden, das die Untersuchung der Heterogenität der Studien ermöglicht. Wir schließen Studien auf Grundlage maximaler Variation ein, um die Verallgemeinerbarkeit der Ergebnisse zu erhöhen. Letztendlich erwarten wir, dass unsere Ergebnisse zur Früherkennung und Prävention von Behinderung beitragen und so die gesunde Lebenserwartung der Bevölkerung erhöhen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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