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Prädiktion myasthener Krisen und Verbesserung der Patientenversorgung bei Myasthenia gravis durch Telemonitoring und Wearable Daten

Antragstellerin Dr. Maike Stein
Fachliche Zuordnung Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 553539684
 
Ziel des Projekts ist die Verbesserung der Versorgungssituation, denen Menschen mit Myasthenia gravis (MG) gegenübersehen, einer chronischen neurologischen Autoimmunerkrankung, die durch belastungsabhängige Muskelschwäche gekennzeichnet ist. Die Erkrankung ist durch einen sehr unterschiedlichen Verlauf charakterisiert, der ein kontinuierliches Monitoring und rechtzeitige medizinische Entscheidungen erfordern, die jedoch häufig durch den eingeschränkten Zugang zu Spezialist:innen und lange Wartezeiten auf Termine erschwert werden. Die Symptome können sich innerhalb weniger Tage bis zur Ateminsuffizienz steigern, was zu einer myasthenen Krise mit intensivstationären Aufenthalten führen kann. Aktuelle Methoden zur Beurteilung des klinischen Krankheitsverlaufs weisen Einschränkungen auf aufgrund geringer Objektivität und des Fehlens zuverlässiger Prädiktoren für myasthene Krisen. Um diese Hürden zu überwinden haben wir eine telemedizinische Plattform namens "MyaLink" entwickelt, die aus einer App für Patient:innen und einer webbasierten Plattform für Behandler:innen besteht und eine Fernüberwachung von Symptomen und Kommunikation ermöglicht. Es erleichtert den Austausch von Gesundheitsdaten und ermöglicht Behandler:innen, den klinischen Verlauf der Patient:innen zu verfolgen und die Therapie bei Bedarf aus der Ferne anzupassen. Damit stellen wir ein neues und konkretes Konzept im Bereich der neuromuskulären Erkrankungen vor, dass das kontinuierliche Monitoring aus der Ferne nutzt, um eine zeitkritische, bedarfsorientierte Versorgung von MG-Patienten zu verbessern. Kontinuierliche Monitoring Daten sowie Informationen durch Patienten-Arzt-Interaktionen können Echtzeit-Einblicke in den Krankheitsverlauf bieten und somit eine frühere Erkennung von Nichtansprechen auf die Behandlung ermöglichen. Wir haben am integrierten Myastheniezentrum (iMZ) der Charité Berlin eine erste randomisiert-kontrollierte Pilotstudie durchgeführt, die den Versorgungsstandard mit und ohne zusätzliche telemedizinische Behandlung mit MyaLink vergleicht und dabei eine kontinuierliche Symptomüberwachung und Erhebung von Vitalparametern umfasst. Das vorgeschlagene Projekt zielt darauf ab, eine detaillierte Analyse dieses Pilotdatensatzes durchzuführen, um zu beurteilen, ob der Einsatz von MyaLink die Schwere der Erkrankung verringert und die Lebensqualität von MG-Patienten verbessert. Außerdem sollen die Kommunikationsmuster zwischen Patient:innen und Behandler:innen analysiert werden, um Erkenntnisse über telemedizinische Interventionen zu gewinnen. Zuletzt konzentriert sich die vorgeschlagene Arbeit auf die Entwicklung erster auf maschinellem Lernen basierender Modelle zur Früherkennung myasthener Krisen, um unsere Fähigkeit zu verbessern, diese kritischen Ereignisse bei Patient:innen mit MG vorherzusagen und zu verhindern, indem eine zeitnahe und personalisierte Unterstützung für Patient:innen ermöglicht wird (digitale Biomarker/Phänotypisierung).
DFG-Verfahren WBP Stipendium
Internationaler Bezug USA
 
 

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