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Metaanalyse zum Zusammenhang grammatischer Fähigkeiten und mathematischem Lernen (MetaGraM)

Antragstellerinnen / Antragsteller Dr. Alexander Röhm; Dr. Eva Wimmer
Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 554000534
 
Im Gegensatz zu anderen linguistischen Fähigkeiten wird grammatischen Fähigkeiten ein bedeutenderer und längerfristiger Einfluss auf das mathematische Lernen von Kindern zugeschrieben. Während Kinder mit mathematischen Lernschwierigkeiten (MD) Defizite bei grammatischen Fähigkeiten aufweisen, zeigen Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen (DLD) häufig schwache mathematische Fähigkeiten. Die Ergebnisse eines eigenen systematischen Reviews von 95 empirischen Studien mit Kindern vom Vorschul- bis zum Grundschulalter zu diesem Zusammenhang bleiben aufgrund der großen Studienheterogenität bezüglich stichproben- und aufgabenspezifischer Merkmale einschließlich potenziell interagierender Drittfaktoren (z. B. Alter, IQ, Arbeitsgedächtnis) deskriptiv. Das Ziel von MetaGraM ist die Untersuchung des Zusammenhangs grammatischer und mathematischer Fähigkeiten von Kindern in einer Metaanalyse, basierend auf den Daten des vorherigen systematischen Reviews. Die berichteten Ergebnisse zu spezifischen grammatischen und mathematischen Fähigkeiten werden zu Gesamtergebnissen mit allgemeinen Signifikanzniveaus und Effektstärken für die Gesamtheit der eingeschlossenen Studien sowie für die spezifischen Teilstichproben von Kindern mit typischer Entwicklung (TD), Kindern mit DLD und Kindern mit MD zusammengeführt. Das Arbeitsprogramm besteht aus fünf Arbeitspaketen (AP). AP1 beinhaltet die Studienauswahl und Nachrecherche. AP2 und AP3 sehen ein detailliertes und qualitätskontrolliertes Kodierungsverfahren vor, um aus den Studien relevante statistische Werte und Informationen für jede relevante Teilstichprobe zu extrahieren. Im AP4 werden die Daten für die Hauptanalysen aufbereitet, indem die allgemeinen Effektstärken bestimmt und vereinheitlicht sowie die standardisierten mittleren Differenzen nach Hedges' g berechnet werden. Die geschätzten Effekte werden dann mittels Random-Effects-Modellen (inkl. Restricted-Maximum-Likelihood-Methode [REML]) über alle Studien sowie für die Teilstichproben (TD, DLD, MD) analysiert. Die beobachteten Effektstärken und Varianzen werden hinsichtlich des Einflusses potenzieller Moderatoren in Meta-Regressionsmodellen weiter untersucht. Hierbei werden Moderatoren (als UV) aus stichprobenspezifischen (z. B. nonverbaler IQ, Arbeitsgedächtnisfähigkeiten, Testsprache, sozioökonomischer Status) sowie aufgabenspezifischen Variablen (z. B. Studiendesign, Art/Spezifität der grammatischen oder mathematischen Fähigkeiten) für die geschätzten Effektstärken (als AV) einbezogen. Im Anschluss an die Hauptanalysen wird eine Untersuchung auf mögliche Publikationsverzerrungen durchgeführt. AP 5 dient der Publikation und Verbreitung der Studienergebnisse. Die Erkenntnisse von MetaGraM klären den genaueren Zusammenhang zwischen grammatischen und mathematischen Fähigkeiten auf einer validen statistischen Grundlage auf und ermöglichen spätere evidenzbasierte Forschung und Implikationen zur Förderung des mathematischen Lernens von Kindern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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