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Längsschnittliche Analysen des kommunalen Engagements von Männern beim Übergang zur Elternschaft: Welche Rollen spielen Gender Beliefs und soziale Unterstützung?
Antragstellerin
Professorin Dr. Melanie Caroline Steffens
Fachliche Zuordnung
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 554532731
Männer sind in kommunalen Bereichen unterrepräsentiert, die traditionell mit Frauen assoziiert sind und daher für Männer nicht stereotyp. Verschiedene Hindernisse stehen einer höheren Beteiligung von Männern entgegen. Der vorliegende Forschungsantrag ist Teil eines größeren Forschungsprogramms, in dem wir die Prädiktoren für das kommunale Engagement von Männern am Beispiel der Frage untersucht haben, wie das Interesse von Männern an Elternzeit – eine Form kommunalen Engagements – beim Übergang zur Vaterschaft variiert. Insbesondere untersuchten wir, wie geschlechtsspezifische Überzeugungen in Bezug auf Männlichkeit und Vaterschaft, das mögliche Selbst und die soziale Unterstützung des normativen Umfelds mit Absichten, Elternzeit zu nehmen, und elterlichem Engagement zusammenhängen. Die beantragten Mittel werden für den Abschluss der Datenanalysen benötigt. Teile des Projekts wurden im Rahmen einer Dissertation durchgeführt. Wir untersuchten in einer Längsschnittstudie die Elternzeitabsichten werdender Väter in Belgien und Deutschland. Querschnittsanalysen (vor der Geburt) lieferten erste Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen männlichen Prototypen und den Verhaltenspräferenzen von Männern für die Inanspruchnahme von Elternzeit nach der Geburt. Dabei erwies sich die Unterstützung, die werdende Väter von ihren Partnerinnen für die Inanspruchnahme von Elternzeit erhielten, als stärkster Prädiktor. In ersten Längsschnittanalysen, in denen die Daten von Welle 1 und 2 verglichen wurden (etwa 4 Monate nach der Geburt), untersuchten wir Diskrepanzen zwischen den Plänen der Männer vor der Geburt bezüglich Kinderbetreuung und Erwerbsarbeit und ihrem tatsächlichen Engagement nach der Geburt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Väter im Durchschnitt erwarteten und wünschten, Kinderbetreuung und Erwerbsarbeit zu gleichen Teilen mit ihren Partnerinnen zu teilen, aber ihre Absichten nicht in die Tat umsetzten. Die Datenerhebung für Welle 3 läuft derzeit und sollte für die weitere Untersuchung des elterlichen Engagements im ersten Jahr nach der Geburt genutzt werden. Darüber hinaus beinhaltet die Studie Daten der Partnerin, die zur Untersuchung zusätzlicher Forschungsfragen und zur Klärung von Interpretationen abgeglichen werden könnten (z. B. subjektive Wahrnehmung im Vergleich zu tatsächlicher Unterstützung). Ziele des vorliegenden Forschungsvorhabens sind Längsschnittanalysen aller drei Wellen zu den folgenden Forschungsfragen: (1) Wie verändern sich die gemessenen Konstrukte über die drei Zeitpunkte? (2) Welche wechselseitigen Beziehungen und Mediationen gibt es zwischen den Konstrukten über die Wellen hinweg? (3) Welches sind die stärksten Prädiktoren für die tatsächliche Elternzeitnahme? Zusammengenommen werden diese Analysen wichtige Schlussfolgerungen in Bezug auf Hindernisse und förderliche Faktoren für das Engagement von Männern in kommunalen Rollen ermöglichen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Belgien
Kooperationspartnerin
Professorin Dr. Colette Van Laar
