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Der verlorene Genesiskommentar Theodors von Mopsuestia als Schlüsseltext des antiken christlichen Genesisdiskurses. Eine digitale Rekonstruktion als Vorstufe zur interaktiven Genesiskatene

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 555708714
 
Das Hauptziel des beantragten Projekts besteht darin, eines der wichtigsten spätantiken Werke zur Genesis, den Kommentar Theodors von Mopsuestia, sowohl aus seinem Entstehungs- als auch seinem Rezeptionskontext zu erschließen und durch diese Erschließung wiederum neues Licht auf Struktur und Wesen besagter Diskurse zu werfen, und zwar in Form einer alle einschlägigen Texte im Original und teilweise auch in englischer Übersetzung umfassenden Datenbank, eingegliedert ins Patristische Textarchiv (https://pta.bbaw.de). Inhaltlich wären dabei zunächst neue Erkenntnisse über die Person Theodors, seine Theologie und Exegese zu gewinnen, namentlich was seine Konzeption biblischer Heilsgeschichte, der Zuordnung der beiden Katastasen sowie den damit verbundenen exegetischen Anwendungsraum christologischer Typologie betrifft. Zumal der Genesiskommentar hier deutlich andere Wege geht, als aus den restlichen erhaltenen Theodorkommentaren bekannt, dürfte sich daraus auch ein anderes Bild seines Entstehungskontexts, des antiochenischen Diskurses der Wende vom vierten aufs fünfte Jahrhundert, ergeben, insofern allein die Genesisexegese die Grundlage dafür bietet, wirklich alle ihre bedeutenden Vertreter (Euseb v. Emesa, Diodor, Theodor, Chrysostomus, Severian, Theodoret) direkt miteinander vergleichen zu können. Darüber hinaus wird die vergleichende Analyse der umfangreichen Rezeptionsgeschichte des Textes, welche mindestens bis ins späte sechste Jahrhundert im griechisch- wie syrischsprachigen Bereich die Konfessionsgrenzen sprengte (Jakob v. Sarug, Philoponus) und sich erst später auf die ostsyrischen Theodorianer beschränkte, nicht nur zahlreiche neue Zeugnisse für den Text zu Tage fördern, sondern auch die Art und Weise erhellen, wie insbesondere die Ostsyrer ihren Interpreten weiterspinnen und mit genuin syrischem Gedankengut synthetisieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Niederlande
Kooperationspartner Professor Dr. Bas Ter Haar Romeny
Mitverantwortlich(e) Dr. Annette von Stockhausen
 
 

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