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Die Rolle von Fetuin-A und Calciprotein-Partikeln bei rheumatoider Arthritis

Antragsteller Professor Dr. Ulf Wagner
Fachliche Zuordnung Rheumatologie
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 557726607
 
Calciproteinpartikel (CPP) sind Teil der physiologischen Calcium- Homöostase. In Monozyten von RA-Patienten lösen jedoch erhöhte CPP-Konzentrationen in Gegenwart ausreichender Ca2+- Konzentrationen eine pathologische NLRP3-Inflammasom-Aktivierung und massive IL-1β-Freisetzung aus. Die Bestimmung der Konzentration von Calciproteinpartikel in Seren von Patienten mit rheumatoider Arthritis zeigte eine Assoziation mit verschiedenen klinischen Parametern, unter anderem mit der Erosivität der Erkrankung und den klinischen Krankheitsaktivitätsindices indices DAS28 und CDAI. Neben Calciproteinpartikeln zeigten unter anderem auch membranhaltige Calciumphosphat-Partikel eine sehr stringente Korrelation mit der Erkrankungsaktivität. Der wichtigste Proteinbestandteil von CPP ist Fetuin-A, welches Ca2+ und Phosphat bindet und die Kristallisation verhindert. Bei RA-Patienten ist die Fetuin-A-Konzentration im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen deutlich verringert. Im Rahmen des vorgeschlagenen Projekts soll die genaue Rolle von CPP bei Entzündungen und Knochenerosion bei Arthritis aufgeklärt werden. In Vorarbeiten konnte die Konzentration von CPP bereits mit dem Auftreten einer Kollagen-induzierten Arthritis korreliert werden. In Humanstudien werden wir die Ionen- und Proteinzusammensetzung von CPP untersuchen, die aus dem Serum und der Gelenkflüssigkeit von RA-Patienten isoliert wurden, und sie mit gesunden Personen und Krankheitskontrollen vergleichen. Ziel ist es, zwischen pro-inflammatorischen, RA-bedingten CPP und eher entzündungshemmenden CPP zu unterscheiden und ihre charakteristische Zusammensetzung und Eigenschaften zu bestimmen. Die Ergebnisse sollen ebenfalls zur Entwicklung therapeutischer Strategien genutzt werden. Auf der Grundlage der Ergebnisse werden wir mögliche therapeutische Ansätze bei RA untersuchen, die auf die Modulation der CPP-Zusammensetzung und -Konzentration abzielen. In ausgewählten Tierexperimenten sollen Möglichkeiten einer therapeutischen Beeinflussung der Endstrecke der Gelenkdestruktion durch exogenes Fetuin A und Phosphatbinder untersucht werden. In einer klinischen Studie sollen CPP als Indikator für den klinischen Verlauf bewertet und als prognostischer Indikator für das Ansprechen auf verschiedene biologische DMARDS getestet werden. Unser langfristiges Ziel ist es, einen diagnostischen Assay zu entwickeln, und potentielle therapeutische Ansätze bei RA mit bereits für den Einsatz im Menschen getesteten Wirkstoffen wie Phosphatbindern aufzuzeigen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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