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Mikroglia-Dynamik bei Netzhauterkrankungen: Müllerzellen und T-Zellen als lokale und periphere Interaktionspartner
Antragstellerinnen
Professorin Dr. Cornelia Deeg; Professorin Dr. Antje Grosche
Fachliche Zuordnung
Augenheilkunde
Experimentelle Modelle zum Verständnis von Erkrankungen des Nervensystems
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Experimentelle Modelle zum Verständnis von Erkrankungen des Nervensystems
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 559333543
Dieses Projekt zielt darauf ab, kritische Lücken im Verständnis darüber zu schließen, wie Mikrogliazellen, die Gewebsmakrophagen der Netzhaut, mit Müllerzellen als lokale und T-Zellen aus der Peripherie als einwandernde Interaktionspartner interagieren. Der Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung dieser Interaktionen im Zusammenhang mit der diabetischen Retinopathie (DR), einer der Hauptursachen für den Verlust des Sehvermögens, und während der Gentherapie mit Adeno-assoziierten Viren (AAV), die ein großes Potenzial für die wirksame Behandlung von Patienten mit DR hat. Unter Verwendung geeigneter transgener Schweinemodelle mit hohem Translationspotenzial wird sich die Forschung insbesondere mit den folgenden Zielen befassen: (i) Mikroglia, die in verschiedenen Regionen der Netzhaut zu finden sind, verhalten sich unterschiedlich, abhängig von lokalen Faktoren wie Stoffwechselstress oder Chemokinen wie CCL2, die hauptsächlich von Müllerzellen stammen. In der Studie soll untersucht werden, wie diese Faktoren das Verhalten und die Heterogenität der Mikroglia sowohl in zentralen als auch in peripheren Teilen der Netzhaut beeinflussen. (ii) Ein wichtiges Ziel ist es, zu definieren, wie Mikroglia sowohl mit lokalen Netzhautzellen, insbesondere Müllerzellen als auch mit peripheren Immunzellen wie CD4+ T-Zellen interagieren, um ihre Rolle bei der Immunregulation und der Entzündung der Netzhaut zu verstehen. (iii) Das Projekt wird untersuchen, wie die Heterogenität der Mikroglia die Reaktion der Netzhaut auf eine AAV-vermittelte Gentherapie beeinflusst. Da AAV-vermittelte Therapien für Netzhauterkrankungen, einschließlich DR, entwickelt werden, wird sich die Studie mit der Frage befassen, wie ungewünschte Immunreaktionen, insbesondere in der diabetischen Netzhaut, gedämpft oder im Hinblick auf einen besseren Therapieverlauf moduliert werden können. (iv) Mit Hilfe der Einzelzell-Proteomik sollen die molekularen Profile von Netzhautzellen auf Einzelzellebene untersucht werden, um Einblicke in die Immunantwort und die Interaktion zwischen Mikroglia und Müllerzellen zu gewinnen. Dies wird zu einem tieferen Verständnis der Komplexität der Zell-Zell-Interaktionen von Mikroglia, Müllerzellen und T-Zellen beitragen und therapeutische Strategien optimieren. Durch die Kombination von Expertisen in den Bereichen Immunologie und Netzhautbiologie werden in diesem interdisziplinären Projekt innovative Techniken und Modelle eingesetzt, die die Humanpathologie möglichst präzise abbilden. Das übergeordnete Ziel ist es, das Wissen über die Faktoren, die Mikroglia-Reaktionen und deren Heterogenität in der Retina steuern, zu erweitern, um die Entwicklung neuer therapeutischer Strategien für Netzhaut- und ZNS-Erkrankungen voran zu bringen.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
