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Plattendeformation, Slab Gaps und Mantelströmungen entlang des östlichen Randes der Adriatischen Platte durch Joint Inversion von Oberflächenwellen und Scherwellen-Splitting

Fachliche Zuordnung Physik des Erdkörpers
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 560282762
 
Um die Ursachen von Georisiken entlang des östlichen Randes der Adriatischen Platte zu untersuchen, müssen geodynamische Prozesse wie Plattenbewegungen, Mantelströmungen und lithosphärische Deformationen untersucht werden. Die Region zeichnet sich durch den Übergang von ozeanischer Subduktion in der südlichen Ägäis zur kontinentalen Kollision in den Helleniden und Dinariden aus. Dabei treten komplexe Prozesse auf, wie die Subduktion, Delaminierung der Mantel-Lithosphäre, Abrisse der Lithosphäre (horizontal und vertikal), Mantelströmungen und Krustendeformationen, die bisher wenig erforscht sind. Um dies zu untersuchen, entwickeln wir ein dreidimensionales, azimutal anisotropes Scherwellengeschwindigkeitsmodell durch gemeinsame (Joint) Inversion von Scherwellen-Splitting- und Oberflächenwellen-Phasengeschwindigkeitsdaten. Diese Beobachtungen werden integriert, um laterale strukturelle Heterogenitäten und Anisotropie in der Kruste, der Mantellithosphäre und der Asthenosphäre aufzulösen. Die Studie untersucht auch die vertikale Schichtung der Anisotropie, die durch strukturelle Anisotropie, duktile Deformation und Mantelströmungen entstehen kann. Ziel ist es, eingefrorene und geschichtete Anisotropie zu identifizieren, um die räumlich-zeitliche Variabilität der Deformation zu verstehen. Dies ist besonders relevant für den Übergang von NE-SW-Kompression an der aktiven Deformationsfront zur NS-Extension im Hinterland der Dinariden und Helleniden. Zudem werden mögliche Plattenlücken und Risse in den Helleniden und Dinariden untersucht. Daten des AdriaArray-Netzwerks werden zur Analyse von Scherwellen-Splitting und Oberflächenwellen-Dispersion unter strenger Qualitätskontrolle verwendet. Ein stochastischer Inversionsalgorithmus wird entwickelt, um ein hochauflösendes 3D-Modell zu erstellen. Umfangreiche Auflösungstests und Unsicherheitsanalysen gewährleisten die Robustheit des Modells, das wichtige Randbedingungen für die geodynamische Modellierung im SPP DEFORM liefert.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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