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Projekt
Data2Model: Wissensaufbau zur Konvertierung von Beobachtungen zu Modellen
Antragsteller
Dr. Mauro Cacace; Professor Dr. Marcel Thielmann
Fachliche Zuordnung
Physik des Erdkörpers
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 560300382
Die Region um das adriatische Meer umfasst mehrere Subduktionszonen und ist deshalb durch eine hohe seismische Gefährdung gekennzeichnet. Für eine Physik-basierte, seismische Gefahreneinschätzung sind dynamische Erdbebenmodelle erforderlich. Die Resultate solcher Bruchmodelle sind jedoch von den initialen Bedingungen, dem anfänglichen Spannungszustand und der Störungsorientierung, abhängig. Beide Parameter sind schwer zu bestimmen und daher größtenteils unbekannt, was relativ ungenaue Vorhersagen zur Folge hat. Das SSP DEFORM wird dieses Problem angehen indem es Beobachtungen aus Geologie, Geomorphologie, Geodäsie und Geophysik mit numerischer Modellierung kombiniert um die physikalischen Faktoren zu quantifizieren, die ausschlaggebend für das seismische Risiko sind. Das Spannungsfeld der Kruste ist die wichtigste Triebkraft für Erdbeben, kann aber durch vorhandene Beobachtungen nicht ausreichend bestimmt werden. Seine räumliche und zeitliche Entwicklung wird durch das Zusammenspiel von oberflächennahen und tieferliegenden lithopshärischen Strukturen, subduzierenden Platten, bestimmt. Allerdings ist die Geometrie dieser Platten noch umstritten. Dies erschwert den Aufbau eines umfassenden und physikalisch konsistenten Modells für Erdbebengefährdung. Das Ziel von Data2Model ist es, die Vorhersagekraft von konventionellen Explorationstechniken (z.B. seismische Tomographie) zu verbessern indem sie in Physik-basierte, geodynamische Modelle integriert werden. Data2Model wird die nötige Infrastruktur entwickeln, um geophysikalische, geodätische, geologische und geomorphologische Daten nahtlos zu integrieren, interpretieren und geodynamische Modelle für die Adria zu erstellen. Darauf aufbauend wird Data2Model die Werkzeuge für eine geodynamische Inversion entwickeln, mit der der Spannungszustand der Kruste und Lithosphäre eingegrenzt werden kann. Auch die Unsicherheiten und der Wertebereich von geometrischen und Materialparametern können über diese Inversion quantifiziert werden. Aufgrund dessen wird Data2Model deutlich bessere Spannungsfelder für Erdbebensimulationen liefern.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
