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Bestimmung neogener bis quartärer Exhumationsraten in verkürzenden und dehnenden Abschnitten des Dinariden-Helleniden-Übergangs anhand der Thermolumineszenz-Thermochronologie von Kalzit/Dolomit

Fachliche Zuordnung Geologie
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 560303655
 
Mit diesem Antrag wollen wir die neogene bis rezente Verformung in vorrangig verkürzenden resp. dehnenden strukturellen Teilgebieten in der Übergangszone zwischen den Dinariden und Helleniden in Albanien untersuchen, indem wir Kalzit/Dolomit-Thermolumineszenz (TL)-Datierungen als Ultraniedrigtemperatur-Thermochronometer einsetzen. Bislang war der Einsatz konventioneller thermochronologischer Methoden, wie Zirkon- und Apatit-Spaltspuren- sowie (U-Th)/He-Analysen im Überschiebungsgürtel der Dinariden und Helleniden stark eingeschränkt, da diese Minerale in den überwiegend karbonatischen Abfolgen, die sich während des Mesozoikums am passiven Kontinentalrand der Adriatischen Platte ablagerten, nicht vorkommen. Die TL-Datierung, bei welcher eingefangene Elektronen aus dem radioaktiven Zerfall gemessen werden, kann zur Datierung der Abkühlung des Gesteins unter 50-70 °C mit einer zeitlichen Reichweite bis zu etwa 10 Ma verwendet werden. Dies macht die Methode zu einem leistungsfähigen Instrument für die Bewertung der Exhumationsgeschichte in Gebieten, die bisher als ungeeignet für „klassische“ Niedrig-T-Thermochronologie-Ansätze galten, die Zirkon und Apatit erfordern. Dies wird es uns ermöglichen, den zeitlichen Ablauf der Deformation der oberen Kruste und der Exhumationsmuster besser zu verstehen, die durch die vom Erdmantel angetriebenen Prozesse rückschreitender Subduktion und von slab breakoff in den Dinariden und Helleniden verursacht wurden.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Albanien, Slowenien
 
 

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