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Textile Bildwerke in der Kirchenausstattung des Mittelalters, Bild- und medientheoretische Studien am Beispiel der Stickereien aus dem Frauenkloster Altenberg/Lahn.

Antragstellerin Stefanie Seeberg
Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2007 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 56276733
 
Liturgische Textilien trugen im Mittelalter als Bild- und Zeichenträger ebenso wie Monumental- oder Tafelmalerei zum Bildprogramm der Kirchenräume bei. Seit dem 19. Jahrhundert der Angewandten Kunst zugeordnet, werden Textilien jedoch nach wie vor in zentrale Fragen der Kunstgeschichts- und Kulturforschung nicht einbezogen. Die sechs großformatigen Leinenstickereien – darunter vier Altardecken – aus dem Prämonstratenserinnenkloster Altenberg/Lahn vom Ende des 13. und Beginn des 14. Jahrhunderts mit umfangreichen Bildprogrammen waren Teil klausurübergreifender Familienstiftungen für die Erstausstattung der Klosterkirche. In Frauenklöstern waren Textilien für die vom Altardienst und wichtigen Bereichen der klerikalen Gesellschaft ausgeschlossenen Nonnen eine wirkungsvolle Möglichkeit, mit eigenen Werken zur Ausstattung der Klosterkirche beizutragen. Altardecken waren Teil der wandelbaren Bildausstattung der Altäre. Sie konnten für die Nonnen, die die Altäre einkleideten, wichtiges grenzüberschreitendes Medium zwischen Klausur und „äußerer“ Kirche sein, das ihnen die Teilnahme an der Kommunikation am Altar auf verschiedenen Ebenen ermöglichte. Die Untersuchung der Altenberger Textilien im Kontext einer einmaligen Überlieferungssituation materieller und schriftlicher Quellen erbringt neue Ergebnisse zu aktuellen Themen der Mediävistik wie Medialität und Kommunikation, Wahrnehmung und Materialität, Familienstiftungen und Memoria.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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