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Identifizierung der Rolle von Fibroblasten in der Atherosklerose

Antragstellerin Dr. Anna Lu Gan
Fachliche Zuordnung Kardiologie, Angiologie
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 562995509
 
Atherosklerotische Herz-Kreislauf-Erkrankungen (ASCVD) gelten als die führende Todesursache weltweit und tragen wesentlich zur globalen Krankheitslast bei. In den allermeisten Fällen kommt es hierbei durch den plötzlichen Einriss oder die Ruptur von vulnerablen atherosklerotischen Plaques zum Herzinfarkt oder Schlaganfall. Diese atherosklerotischen Läsionen sind zellulär komplex und deren zugrundeliegende Pathologie unzureichend verstanden - die Diagnostik und Akutversorgung gefährdeter Patient:innen stellt die Medizin weiterhin vor große Herausforderungen. Es ist bekannt, dass vulnerable Plaques durch makrophagenreiche Läsionen mit großen nekrotischen Kernen, dünnen fibrösen Kappen und einem aktiven Entzündungsprozess gekennzeichnet sind. In den letzten Jahren konnte gezeigt werden, dass entzündungshemmende Therapien wie Colchicin und Canakinumab das Risiko für ASCVD unabhängig von ihrem Effekt auf die Lipidsenkung reduzieren. Ähnlich wie intensive cholesterinsenkende Behandlungen verringern diese Medikamente das kardiovaskuläre Risiko, ohne die Plaquebelastung oder -größe maßgeblich zu beeinflussen. Ihre Wirkung könnte daher auf der Modulation der Plaquezusammensetzung und einer damit einhergehenden Stabilitätssteigerung beruhen. Interessanterweise zeigen Studien, dass sowohl eine aggressive Lipidsenkung als auch Colchicin zu einer signifikanten Verdickung der fibrösen Kappen führen. Dies unterstreicht die zentrale Bedeutung der fibrösen Kappendicke in der Pathogenese der Atherosklerose und legt nahe, dass therapeutische Strategien zur Verdickung dieser Strukturen das Fortschreiten der Krankheit begrenzen könnten. Fibröse Kappen setzen sich aus kollagenreichen Regionen zusammen, in denen verschiedene Zelltypen präsent sind, insbesondere glatte Muskelzellen. Neuere Studien haben zudem in Modellen der klonalen Hämatopoese gezeigt, dass die Hemmung des Inflammasoms die Dicke der fibrösen Kappen fördern kann. Diese Veränderung ging mit einer Zunahme fibroblastenähnlicher Zellen innerhalb der fibrösen Kappen einher. Die genauen Mechanismen, die zur Ansammlung dieser Fibroblasten beitragen, sowie ihre Rolle innerhalb der fibrösen Kappen bleiben jedoch weitgehend unbekannt. Das vorliegende Forschungsprojekt verfolgt daher das Ziel, Mechanismen zu untersuchen, die: 1. die Expansion von Fibroblasten in atherosklerotischen Plaques fördern, 2. zur Stabilität vulnerabler Plaques beitragen, und 3. die zellulären Interaktionen aufklären, die der Funktion von Fibroblasten in der Atherosklerose zugrunde liegen. Durch ein besseres Verständnis dieser Prozesse soll eine Grundlage für neue therapeutische Ansätze geschaffen werden, um die Stabilität vulnerabler Plaques gezielt zu erhöhen und das Risiko schwerwiegender kardiovaskulärer Ereignisse zu senken.
DFG-Verfahren WBP Stipendium
Internationaler Bezug USA
 
 

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