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Synergien und Zielkonflikte zwischen Bodenfunktionen in rurbanen Räumen
Antragstellerinnen
Professorin Dr. Carola Paul; Professorin Dr. Christine Wachendorf
Fachliche Zuordnung
Bodenwissenschaften
Forstwissenschaften
Forstwissenschaften
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 548312187
Das Projekt A02 befasst sich mit der Frage, wie baumbasierte Landnutzungsdiversifizierung Konflikte zwischen Bodenfunktionen in rurbanen sozial-ökologischen Systemen abschwächen kann. Rurbane Transformationsprozesse sind eng mit Veränderungen in der Landnutzung verbunden und beeinflussen das Niveau und die Stabilität der Bodenfunktionen. Die In- und Extensivierung der Landwirtschaft sowie die Homogenisierung und Diversifizierung der Landnutzung treten in rurbanen „Assemblages“ nebeneinander auf und wirken sich unter anderem auf die Primärproduktivität, den Wasser- und Kohlenstoffkreislauf aus. Eine entscheidende Herausforderung besteht darin, Kompromisse zwischen Bodenfunktionen, die von privatem oder eher öffentlichem Interesse sind, zu finden (z. B. Ertrag für Landwirte gegenüber Kohlenstoffbindung und Nährstoffretention für öffentliche Empfänger). Diese Kompromisse zwischen Bodenfunktionen sollten auch robust gegenüber klimatischen und sozioökonomischen Störungen sein. Baumbasierte Systeme könnten bei der Bewältigung dieser Zielkonflikte eine zentrale Rolle spielen, wie für gemäßigte und semiaride Regionen gezeigt wurde. Es gibt jedoch nur wenige empirische Belege dafür, wie solche Systeme die Zielkonflikte beeinflussen, insbesondere unter den unterschiedlichen sozial-ökologischen Bedingungen rurbaner Landnutzung. Die zentrale Hypothese dieses Projekts ist, dass die Heterogenität, die mit Rurbanität einhergeht, die Multifunktionalität des Bodens fördert. Durch die Kombination empirischer Bodendaten und eines verbesserten Prozessverständnisses mit einem risikosensitiven ökologisch-ökonomischen Betriebs- und Landschaftsmodell wollen wir das Zusammenspiel zwischen baumbasierten Systemen, der Bereitstellung von Bodenfunktionen und der Widerstandsfähigkeit von Betrieben in rurbanen Transformationsprozessen besser verstehen. Unsere empirische Arbeit startet in Phase 1 in Marokko, während das Betriebs- und Landschaftsmodell auch auf verfügbare Daten für Indien angewendet wird. Wir konzentrieren uns auf die Wirkung der organischen Bodensubstanz (OBS) auf Bodenfunktionen. Hierfür führen wir räumliche Analysen von Bodenqualitätsindikatoren durch, die durch die Bewirtschaftung und baumbasierte Landwirtschaft beeinflusst werden. So werden wir beispielsweise die Auswirkungen der OBS auf das Wasserrückhaltepotenzial des Bodens und ihren Beitrag zu einer widerstandsfähigeren Landwirtschaft analysieren. Durch die Integration von Bodenfunktionen und sozioökonomischen Betriebsfunktionen im robusten, multikriteriellen Landnutzungsallokationsmodell optimLanduse werden wir untersuchen, wie sich die Heterogenität der Betriebsausstattung, Lebensstile und Wahrnehmungen in rurbanen Gebieten auf die Eignung baumgestützter Systeme auswirkt, Multifunktionalität und Resilienz von Betrieben und Landschaften zu erreichen. Diese virtuellen, rurbanen Landschaften kombiniert mit Co-learning verbessern unser Verständnis für nachhaltige Rurbanität
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Internationaler Bezug
Indien, Marokko
Mitverantwortlich
Professor Dr. Tobias Karl David Weber
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Professor Dr. Sathish Ayyappa; Professor Dr. Ngonidzashe Chirinda; Professorin Dr. Fatiha Hakimi; Professor Dr. Nassreddine Maatala
