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Konzeptionalisierungen religionsbezogener Agency in Zeiten der Digitalisierung (CARD)

Antragstellerin Professorin Dr. Ilona Nord
Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 564002997
 
Das Netzwerk CARD (Conceptualizing Agency, Religion, and Digitalization) zielt darauf ab, basierend auf einer internationalen und interdisziplinären Kooperation einen konzeptionellen Rahmen zum Verständnis von religionsbezogener Agency in Zeiten der Digitalisierung zu entwickeln. Die zunehmende Datafizierung der Gesellschaft wirft die Frage auf, inwieweit Agency nicht-menschlichen Entitäten zugeschrieben werden kann (z.B. Algorithmen, KIs) und wie die nun massenhaft sich ausdifferenzierenden hybriden Mensch-Technik-Beziehungsformen gedeutet und bewertet werden sollen. Religionsbezogene Forschungen bringen hierfür einerseits eigene Ressourcen mit. Andererseits sind sie auf Disziplinen angewiesen, deren Primärgegenstand Technikentwicklungen und deren Reflexion ist: in CARD sind dies die Kommunikations- und Medienwissenschaften, Mensch-Computer Interaktion (HCI) sowie die Informatik. Ihre Erträge wurden bislang auf die Schnittstelle von Religion, Agency und Digitalisierung kaum angewendet. Es zeigen sich fragmentierte Forschungscluster (Religion und Agency unverbunden mit Digitalisierung und Agency). CARD adressiert diese Unverbundenheiten, indem es in einer ersten Phase Wissensbestände zum Verständnis von Agency, Religion und Digitalisierung interdisziplinär erhebt, dokumentiert und diskutiert. Die Konzeption der Netzwerkarbeit wurde aus der Perspektive der praktischen Theologie in enger Zusammenarbeit mit der systematischen Theologie und insbesondere der Religionswissenschaft entwickelt, deren finale Gestalt sie allerdings mit den Jüdischen und Islamischen Studien, der Anthropologie, Philosophie, Soziologie, den Erziehungswissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften, der Psychologie, Mensch-Computer-Interaktion und Informatik aushandelt. In einer zweiten Phase werden zentrale religionsbezogene Themenfelder wie z. B. Autorität, Gemeinschaft, Freiheit, Identität, Ritual, Verantwortung und Wahrheit in der Methode interdisziplinärer Dialoge reflektiert und interdisziplinär kooperierend ausgearbeitet. In einer dritten Phase werden auf der Basis der Diskussionen in der Gesamtgruppe Erträge für eine Rahmenkonzeption des Verständnisses von religionsbezogener Agency in Zeiten der Digitalisierung gehoben. Erwartet werden wiederum in Teams verfasste Beiträge zum Verständnis der Relationen von „Acteurs and Actants“, „Practices and Interactions“ sowie zu „Power and Empowerment“. CARD dokumentiert die Forschungsergebnisse des Netzwerks in einem englisch sprachigen Handbuch. Während dieses Prozesses wird zugleich die Etablierung eines Folgeprojekts angebahnt (internationale und interdisziplinäre Forschungsgruppe). Die Digital Religion-Forschung fand bisher überwiegend in englischsprachigen Kontexten statt. Die deutschsprachige Forschung ist nur marginal bekannt. Daher ist es ein weiteres zentrales Ziel des Netzwerks, die Sichtbarkeit deutscher Forschungsbeiträge durch die internationale Zusammenarbeit in CARD und mit einem Folgeprojekt zu erhöhen.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
 
 

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