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Untersuchung der Auswirkungen von Umgebung und Avataren auf die Temperaturwahrnehmung und Temperaturregulierung in virtueller Realität

Fachliche Zuordnung Bild- und Sprachverarbeitung, Computergraphik und Visualisierung, Human Computer Interaction, Ubiquitous und Wearable Computing
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 565473277
 
Die thermische Umgebung ist wichtig für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Thermischer Komfort ist auch wichtig für die Zufriedenheit und die körperliche Leistungsfähigkeit von Menschen und hat Auswirkungen auf Produktivität und kognitive Leistungsfähigkeit. Da Heizung, Lüftung und Klimatisierung Energie benötigen, hat die Aufrechterhaltung des thermischen Komforts in Gebäuden direkte Auswirkungen auf den Energieverbrauch. Da thermischer Komfort und Energieverbrauch miteinander verbunden sind, versuchen Gebäudeplaner den Energieverbrauch bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung des thermischen Komforts zu optimieren, um den Klimawandel zu bekämpfen. Frühere Arbeiten zeigen, dass die Temperaturwahrnehmung nicht nur von der tatsächlichen Temperatur abhängt. Nach der Hue-Heat-Hypothese beeinflusst die Farbtemperatur die Temperaturwahrnehmung und die Farbtemperatur der Beleuchtung ruft sogar thermophysiologische Reaktionen hervor. Temperaturwahrnehmung ist also beeinflussbar, ohne die Temperatur zu verändern. In Vorarbeiten untersuchten wir, wie Temperaturwahrnehmung und thermophysiologische Reaktion in Virtual Reality beeinflusst werden kann. In einer Feuerwelt oder mit Feuerhänden, erhöhte sich die wahrgenommene Temperatur. Mit Feuerhänden sank die Handtemperatur im Vergleich zu Eishänden. Dies zeigt, dass thermischer Komfort und thermophysiologische Reaktionen durch interaktive Systeme beeinflusst werden können. Da Virtual Reality in vielen Bereichen zunehmend eingesetzt wird, ist anzunehmen, dass Benutzer viel Zeit virtueller oder vermischter Realität verbringen werden. Während der Energieverbrauch von interaktiven Systemen zum Klimawandel beiträgt, könnte die gezielte Gestaltung immersiver Erlebnisse zur Aufrechterhaltung des thermischen Komforts die für das Kühlen oder Heizen erforderliche Energie verringern. In diesem Projekt untersuchen wir, wie immersive Erlebnisse zu gestalten sind, um thermischen Komfort aufrechtzuerhalten und dadurch den Energiebedarf für das Heizen und Kühlen zu senken. Wir untersuchen die Auswirkungen von virtuellen Umgebungen und Avataren auf thermischen Komfort und physiologische Reaktion. Wir werden die Auswirkungen wiederholter Exposition, die kombinierten Effekte von Umgebung und Avatar, als auch Auswirkungen auf die Regulierung der Raumtemperatur untersuchen. Die Erkenntnisse werden zur Entwicklung und Validierung eines Modells verwendet, das die Auswirkungen auf den thermischen Komfort vorhersagt. Das Modell wird in ein Toolkit und einen Demonstrator integriert, die es Entwicklern ermöglichen, die Erkenntnisse zu nutzen und Anwendern, die Ergebnisse zu erleben. Unsere Arbeit könnte dazu beitragen, die Zufriedenheit, Produktivität und Leistung der Nutzer zu steigern, indem der thermische Komfort optimiert wird. Letztendlich soll das Projekt den Beitrag der Mensch-Computer-Interaktion zur Bekämpfung des Klimawandels stärken.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich
Kooperationspartner Professor Dr. Martin Kocur
 
 

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