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TEHRAN: Direkte und indirekte Datierung der Nord Teheran Störung in der Megacity Teheran unter Anwendung von dosimetrischen Datierungsmethoden
Antragstellerin
Dr. Maryam Heydari
Fachliche Zuordnung
Geologie
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 565771895
Teheran, Megacity und Hauptstadt des Iran sieht sich konstant der Gefahr von existentiellen Erdbeben ausgesetzt. Gleichwohl die Einwohnerzahl heute schon die 15 Mio. Grenze überschritten hat, wächst die Metropolregion kontinuierlich weiter; teilweise über tektonisch aktive Störungen hinweg. Eine der wichtigsten dieser Störungen ist die Nord Teheran Störung (NTS), welche sich entlang der Nordgrenze der Stadt erstreckt. Obgleich die NTS wiederholt im Fokus wissenschaftlicher Debatten steht, gilt sie bisher als unzureichend untersucht. Unser Projekt, TEHERAN zielt auf die Anwendung von dosimetrischen Datierungsmethoden (trapped charge dating methods, TCDM) zur Entschlüsselung vergangener seismischer Ereignisse als Basis zur Abschätzung zukünftiger Aktivitätsphasen. TEHRAN kombiniert verschiedene Forschungsansätze zur Untersuchung erbebeninduzierter geologischer und geomorphologischer Strukturen: (1) Die direkte Datierung von durch Erdbeben erzeugten exponierten Störungsgesteinszonen, im Speziellen von Verwerfungsbestegen durch ortsaufgelöste Lumineszenzmessungen. (2) Die indirekte Datierung von durch Erdbeben gestörte Sedimentschichten durch Untersuchungen an Aushubgräben. (3) Laborgestützte Simulation von Störungsgleiten und der Modellierung der Rücksetzung des für die Datierung relevanten dosimetrischen Signals, mit der Absicht die Bewegungen von Störungszonen zu rekonstruieren. Ziel der Integration dieser drei Einzelansätze ist ein besseres Verständnis der zeitlichen und räumlichen Variabilität der seismischen Aktivität der NTS. Die wesentliche Innovationskraft von TEHRAN liegt in der Kombination von zwei komplementären Datierungsansätzen, die durch die Modellierung der Signalrücksetzung unterstützt werden. Dieser Ansatz ermöglicht es, sowohl die Genauigkeit als auch die Präzision der zu erstellenden Chronologien zu verbessern. Damit kann eine bessere Gefahrenvorhersage und somit eine Risikominderung erreicht werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
China, Iran, Niederlande
Mitverantwortliche
Dr. Christoph Grützner; Professorin Dr. Sumiko Tsukamoto
Kooperationspartner
Professor Jie Chen, Ph.D.; Professor Mohammad R. Ghassemi, Ph.D.; Professor Dr. André Niemeijer
