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Vom Vertrag zum Frieden. Die französische diplomatische Korrespondenz zum Westfälischen Frieden (26. Oktober 1648-23. Februar 1649)

Antragsteller Dr. Albert Schirrmeister
Fachliche Zuordnung Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 565901000
 
Mit der Unterzeichnung der Verträge zum Westfälischen Frieden am 24. Oktober 1648 in Münster und Osnabrück fand der Dreißigjährige Krieg, der in vielen Teilen Europas gewütet hatte, sein vorläufiges Ende. Mehr als vier Jahre hatten die Verhandlungen zwischen Frankreich, Schweden, Spanien, den Niederlanden, dem Kaiser und den Reichsständen gedauert. Bis zum Austausch der Ratifikation zwischen Kaiser, Reich, Schweden und Frankreich am 18. Februar 1649 vergingen jedoch noch vier Monate. In dieser Zeit setzten die Diplomaten ihre Verhandlungen fort, nicht zuletzt, weil sich Frankreich weiterhin im Krieg mit Spanien befand. Das vorliegende Projekt nimmt diese prekäre Zeitspanne zwischen Unterzeichnung und Ratifikation der Verträge in den Blick. Es adressiert die hochaktuellen Fragen, wie ein vereinbarter Frieden wirksam werden kann, welche Handlungsformen und Strategien eingesetzt werden und welche Auswirkungen ein Friedensschluss auf andere, weiterhin bestehende Konflikte hat. Gegenstand des Projekts ist die diplomatische Korrespondenz der französischen Diplomaten aus Münster und Osnabrück mit dem Pariser Hof. Zwei Arbeitsziele verknüpft das Vorhaben miteinander: Hauptsächlich soll zum einen eine historisch-kritische Edition der französischen Briefe erstellt werden, die eine empfindliche Lücke im monumentalen Editionsprojekt der Acta Pacis Westphalicae (APW) füllt. Diese ist bisher in 48 gedruckten Bänden in drei Serien erschienen, in der Serie der Korrespondenzen sind die französischen Briefe die einzig unvollendete Abteilung. Begleitend werden, dies ist das zweite Ziel, die Leitfragen in zwei praxeologisch orientierten Artikeln zur diplomatischen Korrespondenz bearbeitet. Diese fokussieren die temporalen Qualitäten der Briefe, die Schreibtechniken, sowie die Frage, inwieweit die Akteure die Briefe als Mittel nutzen konnten, um eigene - womöglich zueinander gegenläufige Strategien - zu verfolgen. Die eigenständigen Forschungsarbeiten dienen dazu, das Korpus für weitere Zugänge zu erschließen und in der internationalen Forschung zu platzieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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