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Das Zusammenspiel physischer, psychologischer, kognitiver und sozialer Fähigkeiten für gesundheitsförderliche körperliche Aktivität bei Kindern
Antragsteller
Dr. Johannes Carl
Fachliche Zuordnung
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Empirische Sozialforschung
Erziehungswissenschaftliche Sozialisations- und Professionalitätsforschung
Empirische Sozialforschung
Erziehungswissenschaftliche Sozialisations- und Professionalitätsforschung
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 566295410
Von körperlicher Aktivität gehen zahlreiche positive Effekte auf die biopsychosoziale Gesundheit aus. Dennoch erreichen weltweit viele Kinder nicht das empfohlene Mindestmaß an körperlicher Aktivität. Obwohl die Ausübung eines gesunden, körperlich aktiven Lebensstils bei Kindern von physischen, psychologischen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten abhängt, nimmt die Forschung bislang kaum eine ganzheitliche Betrachtung dieser individuellen Voraussetzungen vor. Auch die Bewegungspraxis samt ihrer soziopolitischen Rahmenbedingungen untergräbt oftmals die ganzheitliche Entwicklung von Fähigkeiten für lebenslange körperliche Aktivität von Kindern, indem physische Faktoren stärker angesteuert werden als psychologische, kognitive und soziale Faktoren. Das Konzept „Physical Literacy“ integriert die physischen, psychologischen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten für gesundheitsförderliche körperliche Aktivität über die Lebensspanne. Nachdem ein vor kurzem durchgeführtes systematisches Review essentielle Lücken im Bereich Physical Literacy aufdecken konnte, zielt dieses Projekt darauf ab, das Zusammenspiel der physischen, psychologischen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten für gesundheitsförderliche körperliche Aktivität von Kindern zu ergründen sowie deren Assoziationen mit dem tatsächlichen Aktivitätsverhalten und der Gesundheit zu bestimmen. Das Projekt widmet sich fünf Forschungsfragen zu (i) den Interrelationen zwischen den vier Komponenten von Physical Literacy, (ii) deren Entwicklungsverläufe im Kindesalter, (iii) deren Unterschiede zwischen den Geschlechtern und Nationen, (iv) deren Zusammenhängen mit dem Aktivitätsverhalten sowie (v) deren Zusammenhängen mit Indikatoren der Gesundheit. Auf methodischer Ebene steht der Physical Literacy in Children Questionnaire (PL-C Quest) im Mittelpunkt. Der PL-C Quest ist ein in verschiedenen Ländern validiertes, innovatives Selbstberichtsinstrument für Kinder im Alter von 4-12 Jahren, das bildbasierte Szenarien mit geschlechtsneutralen Inhalten zur Ermittlung aktivitätsbezogener Fähigkeiten verwendet. Diese Fähigkeiten werden in Form einer groß angelegten Datenpooling-Studie untersucht. Das Projekt beruht auf einer weltweiten Kooperation mit internationalen Forschungsgruppen, um die Daten in nicht identifizierbarer Form zu bündeln. Die Daten werden unter Einhaltung aktueller Datenschutzbestimmungen und ethischer Standards sicher verarbeitet und gespeichert. Der Datensatz wird erwartungsgemäß mindestens 10.750 Kinder umfassen und daher robuste statistische Analysen ermöglichen. Die geclusterten Daten werden mittels Mehrebenenanalysen und metaanalytischer Techniken ausgewertet. Die Ergebnisse ermöglichen ein besseres Verständnis der ganzheitlichen Entwicklung für gesundheitsförderliche körperliche Aktivität. Die Einbettung des Projekts in das Heisenberg-Programm des Hauptantragstellers begünstigt effektivere Interventionen und Politiken zur Förderung gesunder, aktiver Lebensstile bei Kindern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Australien
Kooperationspartnerin
Professorin Lisa Barnett
