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AEI-DFG: Entpackung der Ängste: Untersuchung von Kriminalitätswahrnehmungen, psychischem Wohlbefinden und sozialer Anpassung

Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 566298347
 
Das UNFEAR-Projekt ist eine internationale Zusammenarbeit, die Forschungsteams aus Spanien (Baskenland und Galicien) und Deutschland vereint, mit Expertenbeiträgen aus dem Vereinigten Königreich und Portugal. Ziel ist es, die komplexen Zusammenhänge zwischen Kriminalitätswahrnehmung, psychischem Wohlbefinden und sozialer Anpassung zu untersuchen. Das Projekt integriert interdisziplinäre Expertise aus Psychologie, Soziologie und statistischer Modellierung, um die heterogenen Auswirkungen der Kriminalitätswahrnehmung auf das Wohlbefinden und die soziale Anpassung zu analysieren, insbesondere bei gefährdeten Bevölkerungsgruppen wie Frauen, Jugendlichen und Minderheiten, die Hasskriminalität ausgesetzt sind. Die Forschung verfolgt einen innovativen, angewandten psychologischen Ansatz, um die kontextuellen und demografischen Faktoren, die die Kriminalitätswahrnehmung beeinflussen, zu analysieren. Dabei kommen fortschrittliche Methoden wie Experience Sampling Method (EMA)-Studien und Längsschnittdesigns zum Einsatz, um robuste theoretische Rahmenwerke und kausale Mechanismen zu entwickeln, die Kriminalitätswahrnehmungen mit psychologischen und sozialen Folgen verknüpfen. Teilprojekt 1 konzentriert sich auf methodische Strenge und länderübergreifende Vergleiche zwischen Deutschland und Spanien, während Teilprojekt 2, das in Galicien durchgeführt wird, das psychische Wohlbefinden von Jugendlichen im schulischen Kontext untersucht. Die zentralen Forschungsziele umfassen: a) Die Entwicklung eines umfassenden theoretischen Rahmens, der die wechselseitige Beziehung zwischen Kriminalitätswahrnehmung und Wohlbefinden erfasst. b) Die Identifizierung von Mechanismen, die soziale Anpassung und Verhaltensreaktionen wie soziale Isolation oder proaktive Bewältigungsstrategien steuern. c) Die Untersuchung von kontextuellen (z. B. Online- und Offline-Umgebungen), demografischen (z. B. Geschlecht, Alter, Minderheitenstatus) und kriminalitätsbezogenen Faktoren (z. B. verbale Belästigung, sexuelle Gewalt), die diese Effekte moderieren. Das Projekt schließt zentrale Forschungslücken, indem es theoretische Fragmentierung und methodische Einschränkungen überwindet. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, sichere und integrative Gesellschaften zu fördern, indem die psychischen und sozialen Auswirkungen der Kriminalitätswahrnehmung verringert, das Wohlbefinden gestärkt und Ungleichheiten reduziert werden. Durch einen vergleichenden Ansatz in verschiedenen europäischen Kontexten bietet das UNFEAR-Projekt praxisnahe Erkenntnisse zur Gestaltung von Interventionen, die psychische Widerstandsfähigkeit, sozialen Zusammenhalt und ein friedliches Zusammenleben in einer zunehmend vielfältigen Gesellschaft stärken.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Spanien
 
 

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