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Wie wirken sich öffentlich-private Partnerschaften zur Tragung von Klimarisiken auf Präventionsanreize aus?
Antragsteller
Tim Philippi
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Wirtschaftstheorie
Wirtschaftstheorie
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 569352017
Viele Klimarisiken wie Überschwemmungen, Waldbrände oder Dürren verursachen große finanzielle Schäden. Trotz dieser häufigen Naturkatastrophen sind viele gefährdete Individuen nicht hinreichend gegen solche Klimarisiken versichert. Wenn viele Menschen von einer Naturkatastrophe betroffen sind bei niedriger Versicherungsbeteiligung, stehen Regierungen häufig unter Druck, steuerfinanzierte Katastrophenhilfe an Unversicherte zu leisten. Solche Ad Hoc Hilfen können zu einer Verdrängung der Versicherungsnachfrage führen. Um eine Verdrängung der privaten Versicherungsnachfrage zu vermeiden, bilden Regierungen häufig öffentlich-private Partnerschaften, um die Ad Hoc Hilfen hin zu einer Förderung von Versicherungsmärkten umzuwidmen. Die Regierung subventioniert Versicherungsmärkte entweder durch Prämiensubventionen oder durch die Subventionierung von Rückversicherungsmärkten, und private Versicherungsunternehmen verkaufen Versicherungsverträge, betreuen Kunden und bearbeiten Schäden. Ziel des Projekts ist es, zu untersuchen, wie sich die Risikoteilung zwischen Staat und privaten Versicherungsunternehmen durch öffentlich-private Partnerschaften auf Präventionsanreize auswirkt. Zu diesen Präventionsanreizen gehören private Präventionsmaßnahmen sowie öffentliche Präventionsmaßnahmen durch Gemeinden. Das Projekt ist in drei Teilprojekte gegliedert. Ziel des ersten Teilprojekts ist es, die Entscheidungen von Individuen und Staat zu verstehen, wenn öffentlich-private Partnerschaften mit privater und öffentlicher Prävention in einem theoretischen Modell zusammenwirken. Der Staat entscheidet über die Umverteilung von Ad Hoc Hilfen in Richtung Subventionierung von Versicherungsmärkten und Investitionen in öffentliche Präventionsmaßnahmen. Individuen entscheiden zwischen dem Abschluss einer subventionierten Versicherung, der Inanspruchnahme privater Präventionsmaßnahmen und der Inanspruchnahme von Ad Hoc Hilfen. Ziel des Modells ist es, die Determinanten der Entscheidungen herauszuarbeiten, um die Auswirkungen einer Umverteilung von Ad Hoc Zahlungen besser zu verstehen. Die theoretischen Prognosen aus dem ersten Teilprojekt werden in zwei folgenden empirischen Teilprojekten getestet. Die beiden empirischen Teilprojekte untersuchen jeweils eine der beiden größten öffentlich-privaten Partnerschaften zur Tragung von Klimarisiken – das U.S. Federal Crop Insurance Program und das U.S. National Flood Insurance Program. Das zweite Teilprojekt basiert auf Daten des U.S. Federal Crop Insurance Programs. Es soll ausgewertet werden, wie sich Prämiensubventionen auf private Präventionsmaßnahmen von Landwirten, wie bspw. die Bewässerung von Anbauflächen, auswirken. Das dritte Teilprojekt nutzt Daten des U.S. National Flood Insurance Program und untersucht, wie sich Investitionen in öffentliche Prävention, wie bspw. Dämme, auf die Versicherungsnachfrage und die Prävention von Einzelpersonen auswirken.
DFG-Verfahren
WBP Stipendium
Internationaler Bezug
USA
Gastgeber
Professor Philip Mulder, Ph.D.
