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Untersuchung der Prävalenz von nichtübertragbaren Krankheiten und geschlechtsspezifischen Risikofaktoren in Kabul, Afghanistan: Eine Querschnittsstudie

Antragsteller Dr. Ahmad Siyar Noormal
Fachliche Zuordnung Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 569581738
 
Dieses Forschungsprojekt zielt darauf ab, die Prävalenz wichtiger nichtübertragbarer Krankheiten (NCDs) und ihrer Risikofaktoren in Kabul, Afghanistan, mit einem besonderen Fokus auf geschlechtsspezifische Ungleichheiten zu untersuchen. Studien zeigen, dass die Belastung durch NCDs wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und chronische Atemwegserkrankungen in Afghanistan stetig zunimmt. Darüber hinaus sind NCD-Risikofaktoren, einschließlich Bluthochdruck, Hyperglykämie, Dyslipidämie und Fettleibigkeit, insbesondere bei Frauen weit verbreitet. Nach dem Regierungssturz im Jahr 2021 hat sich die sozio-politische Lage weiter verschärft. Die neuen Restriktionen, die Frauen auferlegt wurden—darunter Arbeitsverbote, der Ausschluss von Bildung und der Zugang zu öffentlichen Räumen—haben wahrscheinlich die wichtigsten NCD-Risikofaktoren weiter verschlimmert. Afghanische Frauen, die bereits eingeschränkten Zugang zum Gesundheitswesen haben, sehen sich nun zusätzlichen Hindernissen gegenüber, die das Risiko für körperliche Inaktivität, schlechte Ernährung und erhöhten Stress erhöhen, was die Entwicklung von NCDs beschleunigen könnte. Das Projekt untersucht, wie diese Restriktionen die NCD-Risikofaktoren insbesondere bei Frauen in Kabul verschärft haben. Durch eine Querschnittserhebung von städtischen und ländlichen Bevölkerungen der Region wird das Projekt umfassende Daten zu Verhaltens- und metabolischen Risikofaktoren wie Rauchen, Ernährung, körperlicher Inaktivität, Bluthochdruck, Hyperglykämie und Fettleibigkeit erheben. Darüber hinaus wird untersucht, wie sich die jüngsten sozio-politischen Veränderungen speziell auf die Gesundheit von Frauen auswirken. Durch den Einsatz fortgeschrittener statistischer Methoden wie der Differenz-in-Differenzen-Analyse werden aktuelle Daten mit den Ergebnissen vor 2021 verglichen, um bedeutende Trends zu identifizieren. Die Ergebnisse liefern wichtige Einblicke in das Zusammenspiel von Gesundheit und sozio-politischen Bedingungen in konfliktbetroffenen Regionen und bieten wertvolle Empfehlungen für gesundheitspolitische Interventionen zur Bewältigung der wachsenden NCD-Belastung in Afghanistan und darüber hinaus.
DFG-Verfahren WBP Stipendium
Internationaler Bezug Afghanistan
 
 

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