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Medizinisches Wissen und plurale Kultur: Die graeco-islamische Medizin (tibb-i yunani, Unani Medicine) und ihre Darstellung in Südasien

Fachliche Zuordnung Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung Förderung von 2008 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 57443451
 
Gegenstand des Projektes ist die neuzeitliche Entwicklung der graeco-islamischen Medizin (tibb-i yunani/Unani Medicine, im folgenden „Unani-Medizin“) und ihrer Darstellung in Südasien, die sich von Anfang an bei den dortigen Muslimen unter den Bedingungen einer pluralen Textund Bildkultur vollzog. Entsprechend ihrer unterschiedlichen politischen und kulturellen Verortung wird dabei heute in Indien der hellenistische, in Pakistan dagegen der islamische Ursprung dieser Medizin besonders hervorgehoben. In aktiver Auseinandersetzung mit den konkurrierenden indischen und europäischen Medizin-Traditionen konnte sie sich von einer über lange Zeit „hegemonialen“ zu einer „indigenen“ und schließlich zu einer „alternativen“ Therapieform entwickeln, die wie andere asiatische therapeutische Systeme derzeit einen starken Globalisierungs- Schub erfährt. Untersucht werden soll (1.) die historische Entwicklung der Bild- und Textwelten und der Darstellungsmedien der Unani-Medizin, die von Handschrift und Buchmalerei über Lithographie und andere Printmedien bis zu elaborierten Internet-Auftritten und -Zeitschriften in der Gegenwart reicht. Hinzu kommen (2.) Fallstudien zu Trägern und Zielgruppen der Unani- Medizin seit dem 19. Jahrhundert. Ziel beider Projektteile ist die Klärung der Muster und Angebote kollektiver muslimischer Identität, die sich an der Entwicklung von pluralen Darstellungsformen, ärztlicher Praxis und Institutionalisierung der Unani-Medizin ablesen lassen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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