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Behaviorale und hirnphysiologische Korrelate der Lautsegregation bei Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS)

Subject Area Personality Psychology, Clinical and Medical Psychology, Methodology
Term from 2007 to 2011
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 57444120
 
Es gibt deutliche Hinweise aus der Literatur und aus eigenen Arbeiten, dass ADHS und auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS) häufig gemeinsam auftreten. Es verbleibt die Frage, ob AVWS-Symptome durch ADHS begründet sind, oder ob eine AVWS zu ADHS führen kann. Eigene Arbeiten geben Hinweise darauf, dass es ADHS-Kinder gibt, bei denen bereits die bottom-up Verarbeitung von Geräuschen defizitär ist. Dies ist relevant, um betroffenen Kindern die bestmögliche Therapie zukommen zu lassen. Eine Möglichkeit, zu klären, ob ADHS oder AVWS für die jeweils andere Störung ätiologisch bedeutsam sind ist eine vergleichende Trainingsstudie. Im vorliegenden Antrag wird ein Projekt skizziert, in dem drei verschiedene Therapieverfahren in ihrer Wirksamkeit auf die ADHS Kardinalsymptome überprüft werden. Die Trainingsprogramme zielen auf unterschiedliche Aspekte der ADHS ab: 1) ein adaptives Training der Exekutivfunktionen (EFT) zielt auf die Verbesserung von Verhaltensinhibition und nachgeordneten Exekutivfunktionen ab; 2) ein adaptives Training der Lauttrennungsfähigkeit (LTT) soll die auditive Szenenanalyse verbessern und dadurch zu besserer Aufmerksamkeitsrichtung führen; 3) das bereits etablierte Aufmerksamkeitstraining nach Lauth- und Schlottke (LST) zielt auf die Vermittlung von Handlungsstrategien ab, um ADHS-Probleme möglichst zu kompensieren. ADHS-Kinder sollten insbesondere von dem EFT profitieren, wenn sie primär eine ADHS haben und alle weiteren Probleme sekundär zur ADHS auftreten. ADHS-Kinder sollten insbesondere vom LTT profitieren, wenn ADHS-Symptome mindestens teilweise durch bottom-up Verarbeitungsdefizite bei der auditiven Wahrnehmung begründet sind. Das LST dient als Kontrolltraining, das relativ breit Strategien vermittelt, ohne gezielt spezifische zugrunde liegende kognitive Fähigkeiten zu trainieren. Vor und nach Training sollen hirnphysiologische Messungen stattfinden, um zu untersuchen, ob sich bottom-up oder topdown- regulierte Verarbeitungsprozesse zwischen Kindern mit und ohne ADHS unterscheiden und durch die Trainings beeinflusst werden. Je nach dem, welches Training sich als das effektivste Training erweist, lassen sich Rückschlüsse über die Ätiologie von ADHS ziehen und neue Behandlungsstrategien ableiten.
DFG Programme Research Grants
Participating Person Professor Dr. Christian Wienbruch
 
 

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