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Ziglers 'Asiatische Banise' (1689): Edition des Textes und Dokumentation der europäischen Rezeptions- und Übersetzungsgeschichte

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2007 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 57976067
 
Erstellungsjahr 2012

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Gesamtprojekt zielte auf die umfassende, rezeptionsästhetisch und interdisziplinär ausgerichtete Erforschung eines deutschen Barockromans und seiner Nachwirkung: Die Asiatische Banise (1689) von Heinrich Anshelm von Zigler und Kliphausen (1663-1697) war der erfolgreichste Roman der deutschen Barockliteratur und der berühmteste deutsche Erzähltext vor Goethes Werther. Die deutschsprachige Wirkungsgeschichte der scheinbar exotischen Geschichte um die tugendhafte Prinzessin Banise und ihren treuen Prinzen Balacin reicht bis ins 19. Jahrhundert und spiegelt sich in weiteren Banise-Romanen, -Opern, -Dramen und -Gedichten. Außer den Gattungsgrenzen überschritt die Asiatische Banise aber auch Sprachgrenzen. Der Roman und seine 1724 erstmals aufgelegte Fortsetzung von Johann Georg Hamann wurden im 18. Jahrhundert ins Schwedische, Russische, Niederländische und Französische übersetzt. Ausgehend von einer Anfrage Moskauer Kollegen, die handschriftliche russische Banise-Übertragungen entdeckt hatten, an die Freiburger Slavistik und Germanistik wurde eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe aus Germanisten, Romanisten, Skandinavisten und Slavisten eingerichtet, in der die gesamte einschlägige Kompetenz der Freiburger Neuphilologie gebündelt und gezielt durch auswärtige Expertise erweitert wurde. Auf diese Weise konnte für alle Segmente der Banise-Rezeption spezialisiertes Fachwissen einbezogen und derart zusammengeführt werden, dass sich in der Arbeit nicht nur vielfältige neue und internationale Kontakte, sondern auch enorm bereichernde interdisziplinäre Querbezüge ergeben haben. Nachdem in der ersten, germanistischen Projektphase der bislang nicht angemessen edierte Roman erstmals textkritisch herausgegeben und angemessen kommentiert wurde (erschienen 2010), war die zweite, interdisziplinäre Arbeitsphase wesentlich auf die enorme, für einen deutschen Roman der Zeit einzigartige Rezeptionsgeschichte gerichtet, um damit exemplarisch alle ästhetisch relevanten Formen und Modelle literarischer Wertung und Wirkung zu beschreiben und so intensive Einblick in intermediale und interkulturelle Austausch- und Transformationsprozesse zu gewinnen. In der Projektarbeit wurde frühzeitige öffentliche Präsenz gesucht und auf der Basis der Freiburger Kooperation sowie der nationalen wie internationalen Kontakte, die sich im Zuge der Forschungsarbeit ergeben haben, eine terminlich zentrale Tagung im Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) veranstaltet.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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