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Historisch-kritische Edition unveröffentlichter Briefe Friedrich Leopold Graf zu Stolbergs (1750-1819)
Antragsteller
Privatdozent Dr. Dirk Hempel
Fachliche Zuordnung
Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung
Förderung von 2007 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 58283327
Die historisch-kritische Edition umfasst 250 bisher unveröffentlichte Briefe des Schriftstellers,Übersetzers und Staatsmannes Friedrich Leopold Graf zu Stolberg (1750- 1819). Er war einebedeutende und einflussreiche Persönlichkeit der Goethezeit, gehörte dem politisch und kulturellbestimmenden Kreis deutscher Adeliger im dänischen Gesamtstaat an, war hoherVerwaltungsbeamter im Fürstbistum Lübeck und Diplomat unter anderem in Berlin und Kopenhagen.Mit seiner Konversion setzte er im Jahr 1800 ein Zeichen für die Erneuerung eines auch politischenKatholizismus in Deutschland. Er beeinflusste die Empfindsamkeit und den Sturm und Drang, hatteentscheidenden Anteil an literarästhetischen Auseinandersetzungen mit der Weimarer Klassik undbereitete die Literatur der frühen Romantik vor.Stolbergs Briefe stellen aufgrund seiner vielfältigen Tätigkeiten und Verbindungen eine besondersqualifizierte kulturgeschichtliche Quelle dar. Sie bieten ein differenziertes Bild von „Aufklärung“, ihrerEntwicklung, ihrer Kommunikationswege, ihrer Nuancen, Möglichkeiten und Probleme vor demHintergrund der historisch-politischen Entwicklung, vor allem in Norddeutschland und Dänemark imspäten 18. und frühen 19. Jahrhundert. Die Edition bietet eine repräsentative Auswahl an Inhalten undAdressaten und umfasst Briefe an Schriftsteller, Gelehrte, Theologen, Politiker sowie an Freunde undVerwandte, namentlich kulturell interessierte Frauen. Die Edition will einer noch immervernachlässigten Persönlichkeit der Literatur- und Kulturgeschichte neue Konturen verleihen undweitere, auch geschichtswissenschaftliche und kirchengeschichtliche Forschungen motivieren.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Gastgeber
Professor Dr. Franklin Kopitzsch