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Bestimmung des Wasseraustauschs zwischen Grundwasser und Baggerseen mit 222-Radon
Antragsteller
Dr. Johann Ilmberger
Fachliche Zuordnung
Hydrogeologie, Hydrologie, Limnologie, Siedlungswasserwirtschaft, Wasserchemie, Integrierte Wasserressourcen-Bewirtschaftung
Förderung
Förderung von 2008 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 58836816
Der Wasseraustausch zwischen Seewasser und dem umgebenden Grundwasser ist von Bedeutung, da die Seewassereigenschaften durch das anströmende Grundwasser mitbestimmt sind, und das ins Grundwasser infiltrierende Seewasser wiederum dessen Eigenschaften beeinflusst. Die Untersuchung der Anbindung mithilfe von Spurenstoffen (Tracer) hat gegenüber direkten Infiltrationsmessungen den Vorteil, dass über Inhomogenitäten gemittelt wird. Austauschrechnungen haben das Problem, dass man meist den Grad der Abdichtung nicht kennt, was zu erheblichen Unsicherheiten führt. Radon ist als Tracer geeignet, da Grundwasser in der Regel gegenüber „normalem" Wasser eine tausendfach höhere Konzentration hat. Dieser große Unterschied erzeugt bei einer Grundwasserankopplung ein deutliches Signal im See, selbst bei relativ geringen Infiltrationsraten. Ein weiterer Vorteil von Radon ist, dass es -bedingt durch den radioaktiven Zerfall- eine zeitliche Information enthält. Im Rahmen des Vorhabens soll (1) eine Radonextraktion, die eine Messung von relativ geringen Radonkonzentrationen erlaubt, aufgebaut, (2) die Eignung von Radon als Tracer für die Grundwasseranbindung von Baggerseen durch die Untersuchung von anderen Spurenstoffen (18O, D, SF6, 3He/T, Edelgase) validiert und (3) Wasseraustauschzeiten und -raten von verschiedenen Baggerseen in der Rheinebene bestimmt werden. Zudem soll (4) versucht werden festzulegen, welcher Minimalaufwand betrieben werden muss, um mithilfe von Radon brauchbare Erneuerungsraten zu berechnen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Werner Aeschbach