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Borylierte Metallole. Reaktivität gegenüber Verbindungen mit polaren Mehrfachverbindungen
Antragsteller
Professor Dr. Bernd Wrackmeyer (†)
Fachliche Zuordnung
Anorganische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Förderung
Förderung von 2007 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 58938656
Das elektronenreiche Dien-System in Metallolen (1 Metalla-cyclopenta 2,4 dienen) bietet sich für zahlreiche Synthesen an, denkt man zum Beispiel an Cycloadditionen, an die Reduktion zu Metallol-Anionen oder an die Bildung neuer Übergangsmetallkomplexe, in denen Metallole die Ligandfunktion übernehmen. Hinzu kommt die Reaktivität der endocyclischen Metall-Kohlenstoff-Bindungen. Die Präsenz des elektropositiven Metalls beeinflusst merklich die Bindungsverhältnisse des Diens, wodurch Metallole (bisher vor allem Silole) für die Nutzung ihrer photophysikalischen Eigenschaften attraktiv werden. Unsere Synthesemethoden (1,1 Organoborierung) haben einen leichten Zugang zu variabel substituierten Metallolen eröffnet, wobei davon auszugehen ist, dass die Diorganoboryl-Gruppe in 3 Stellung des Metallols diesen Heterocyclen weitere ungewöhnliche Eigenschaften verleiht. Wir wollen diesen Aspekt der M C=C B-Einheit untersuchen, besonders im Hinblick auf Reaktionen mit ambiphilen Reagenzien. Dabei wird die Fähigkeit der elektronisch und koordinativ ungesättigten Boryl-Gruppe genutzt, ambiphile Reagenzien an ihrem nukleophilen Zentrum zu binden, um nachfolgend intramolekulare Reaktionen des jeweiligen elektrophilen Zentrums an der benachbarten Metall C=C-Einheit zu induzieren. Die bisher erfolgreichen Untersuchungen der Reaktionen von Metallolen mit Heterokumulenen sollen fortgesetzt werden, sind auszudehnen auf Aldehyde, Ketone und Carbonsäureester. Ein weiterer Aspekt zielt auf die kontrollierte Oxidation von B C Bindungen, um Stannole oder Silole mit neuen Funktionalitäten zu erhalten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen