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Handbuch der deutschen Glossen und Texte des Mittelalters in Geheimschrift (8.-15. Jahrhundert).
Antragsteller
Professor Dr. Stephan Walter Müller
Fachliche Zuordnung
Germanistische Mediävistik (Ältere deutsche Literatur)
Förderung
Förderung von 2007 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 59532369
Das entstehende Handbuch der deutschen Glossen und Texte des Mittelalters in Geheimschrift wird ca. 100 Text- und ca. 150 Glossenzeugnisse editorisch dokumentieren und systematisch auswerten. Damit wird ein Nachschlagewerk zur deutschen Kryptographie des Mittelalters bereitgestellt, das sich als Impuls für die weitere Erforschung dieses bislang nicht systematisch erfassten Gegenstandes versteht und selbst erstmals ein historisches Profil der Zeugnisse auf einer umfassenden und verlässlichen heuristischen Grundlage erarbeitet. Jenseits modernen Erwartungen an kryptographische Systeme, deren Leistungsfähigkeit sich gerade an ihrer Innovativität misst, kann gezeigt werden, wie sich Geheimschriften des Mittelalters in die Tradition gelehrter, personal autorisierter oder heilsdimensionierter Schrift einschreiben und dabei die Texte und Glossen, die sie verschlüsseln, mit uns fremd gewordenen Bedeutungsdimensionen und Funktionen ausstatten. Diese Sonderform der Schrift legt den Blick frei auf verschiedene Konvergenzzonen von Schriftlichkeit im Mittelalter, von der Literatur und der Schulgelehrsamkeit bis in die Bereiche der Geheimwissenschaften und magischer Praktiken. Das Handbuch will ein Baustein für die Geschichte von mittelalterlicher Schrift und Schriftlichkeit sein.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Österreich