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Zum Verhältnnis von Text und Bild im Werk von Marcel Broodthaers und dessen Rezeptionen in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts
Antragstellerin
Professorin Dr. Viola Hildebrand-Schat
Fachliche Zuordnung
Kunstgeschichte
Förderung
Förderung von 2007 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 59594489
Über das dichterische OEuvre von Broodthaers wird ein umfassender Überblick gegeben und die hier wesentlichen Motive werden im Hinblick auf ihre Fortschreibung im bildkünstlerischen Schaffen interpretiert.So unterschiedlich die Literaturformen sind, die in Broodthaers’ Werk einfließen, stehen sie doch über grundlegende Gedanken und ihren Zeitbezug miteinander in Verbindung. Schriftsteller wie Baudelaire und in seiner Nachfolge Mallarmé u. a. machen deutlich, dass die tradierten Konzepte von Poesie auf ihr Schaffen nicht mehr anzuwenden sind. Der Bedeutungsverlust von Wortinhalten und das wechselseitige Verweisen von Wort und Bild, wie sie für Broodthaers relevant werden, sind im Werk dieser Dichter bereits angelegt. Broodthaers orientiert sich in seinen schriftstellerischen Arbeiten daran und führt sie in seinem Werk nach 1964 fort. Hier soll deutlich werden, dass Broodthaers als Künstler weiterhin Schriftsteller bleibt, auch wenn er sich nun anderer Mittel bedient. Deutlich werden soll, dass die Bezugnahme auf Literatur und Philosophie als übergeordnete Struktur fungiert und dass die in vielfältigen Varianten ausgespielten Motive sich letztendlich immer wieder auf Grundkonzepte zurückführen lassen, die der Komplexität seines Werkes Zusammenhalt verleihen. Philosophie und Literatur als Grundmotive im Schaffen Broodthaers’ sperren sein Werk gegen eine Erschließung mit ausschließlich kunsthistorischen Methoden und unterstützen einen interdisziplinären Ansatz, der auch philosophische, literaturwissenschaftliche und -soziologische Methoden berücksichtigt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen