Der Beitrag von Ökotonen zur funktionalen, strukturellen und floristischen Vielfalt semiarider Hochgebirge
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit dem Beitrag von Ökotonen zur funktionalen, strukturellen und floristischen Vielfalt semiarider Hochgebirge anhand einer Fallstudie in Gebirgsregionen des Great Basin (USA), wobei der Großteil der Feldarbeit in der Snake Range (Great Basin Nationalpark) vorgenommen wurde. Ökotone sind nach Di CASTRI & HANSEN (1992, S. 6) definiert als „...a zone of transition between adjacent ecological systems, having a set of characteristics uniquely defmed by space and time scales, and by the strength of the interactions between adjacent ecological systems." Entscheidend für ein besseres Verständnis der Bedeutsamkeit dieser räumlichen Einheiten ist ihre Skalenabhängigkeit, da Ökotone sich auf allen hierarchischen raumzeitlichen Ebenen definieren und nach ihren Steuermechanismen und deren Wirkungsgraden unterscheiden lassen, und zugleich ja auch über ihre räumliche Ausprägung wahrgenommen werden müssen. Die Untersuchungen entlang von geschlossenen Bandtransekten wurden deshalb in Abhängigkeit der Gradientstärke und -länge sowie der beteiligten Formationscharaktere mit unterschiedlichen Auflösungen der Einzelsegmentgrößen durchgeführt. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass interaktive Grenzen, zu denen wohl alle zonalen Höhenstufenökotone zu zählen sind, in der Regel die lokale Artenvielfalt erhöhen, hier aber bislang keine spezialisierten Ökotonarten identifiziert werden konnten und die erhöhte Diversität allein auf die Verzahnung der angrenzenden Höhenstufen zurückzuführen ist. Weiterhin lassen sich keine primären ökotonspezifisch abgrenzbaren strukturellen Muster ausmachen, sekundär sind im Grenzsaum aber durchaus Verzahnungsmuster nachweisbar, die die strukturelle und floristische Vielfalt bereichern. Dies gelingt auch mithilfe der Sprungstellensuche in den Gradientdaten, die klar zeigt, dass die Lage signifikanter Sprungstellen, ihre Wirkungstiefe und ihr Wirkungsgrad im floristischen Besatz, im Formationswechsel und für unterschiedliche funktionale Einheiten bzw. Lebensformen belegbar sind. Ökotone, die entlang steiler Umweltgradienten auf relativ kurzer Distanz ausgebildet sind, können entlang der Umweltfaktoren ebenfalls einen teilweise interagierenden Florenbesatz aufweisen, beherbergen oftmals aber auch zumindest einige lokale Ökotonarten mit relativ vergrößerter ökologischer Amplitude. Der Artenreichtum kann dadurch erhöht werden oder nicht, so dass von einer Pauschalisierung von Einzelergebnissen abzusehen ist. Hinsichtlich struktureller Muster lässt sich feststellen, dass allgemeingültige Aussagen abermals schwer zu formulieren sind, da die Konkurrenzstärke und ökologische Potenz der beteiligten Taxa unterschiedliche ökotoninterne Muster entlang ansonsten vergleichbarer Gradienten erzeugen können.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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(2008): Diversity is in the eye of the beholder - Plant diversity patterns and their relation to reale: Examples from the south-western USA. In: Löffler, J. & J. Stadelbauer (Hrsg.): Diversity in Mountain Systems, Colloquium Geographicum 31, S. 33-56
Grüninger, F. & Th. Fickert
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(2008): Ursachen, Muster und Wert der Biodiversität, dargestellt an Beispielen aus den Americas. In: Rothfuß, E.: Entwicklungskontraste in den Americas (Passauer Kontaktstudium Erdkunde 9)
Grüninger, F.
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(2009): Erfassung und Bewertung von Vegetationsübergängen im Gebirge - Beispiele aus den USA. In: Tagungsband des AK Hochgebirge 2009 in Heidelberg, S. 13
Grüninger, F.