Detailseite
Projekt Druckansicht

Funktionelle Eigenschaften der Distrakor-induzierten Blindheit

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2008 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 60352376
 
Mit Hilfe eines neuen experimentellen Paradigmas konnten wir zeigen, dass die bewusste Repräsentation von einfachen visuellen Reizeigenschaften (Bewegungskohärenz, Orientierungswechsel) davon abhängt, ob zuvor Distraktoren verarbeitet werden mussten. Diese Distraktoren teilen die perzeptuellen Eigenschaften des Zielreizes, aktivieren jedoch einen kumulativen Inhibitionsmechanismus, der sich auch mit Hilfe ereigniskorrelierter Potentiale (EKPs) erfassen lässt. Der Mechanismus scheint einen zentralen Prozess der Reizverarbeitung zu reflektieren, der auf den Übergang von unbewusster zu bewusster Reizrepräsentation Einfluss nimmt. In dem Folgeantrag sollen folgende Eigenschaften der Distraktor-induzierten Blindheit untersucht werden: (1) Unterliegt der Aufbau und der Abbau der zentralen Inhibition unterschiedlichen Mechanismen? Oder ist der Abbau durch eine passive ‚Spontanerholung’ zu erklären? (2) Gibt es interindividuelle Unterschiede in der Sensitivität für Distraktoren? Wie entwickelt sich der Inhibitionsprozess bei ‚Respondern’ und bei ‚Nicht-Respondern’? (3) Interagiert die Darbietung von Distraktoren mit der EEG-Rhythmik? Die bewusste Repräsentation eines Reizes scheint davon abzuhängen, in welchem Aktivierungszustand sich das Gehirn befindet. (4) Kann der Distraktormechanismus auch in verwandten experimentellen Paradigmen identifiziert werden, in denen die Reizverarbeitung beeinträchtigt ist (Attentional Blink, Negatives Priming)? (5) Können wir ein komputationales Modell verifizieren, welches die Beteilung der Basalganglien annimmt? Zeigt sich der Distraktoreffekt nicht nur in der Veränderung der bewussten Wahrnehmung, sondern in den motorischen Reaktionen?
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung