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Klassische Schilddrüsenepidemiologie - Trendanalysen, Referenzwerte und prädiktive Modelle

Fachliche Zuordnung Endokrinologie, Diabetologie, Metabolismus
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung von 2008 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 60413032
 
In den letzten 15 Jahren konnte durch die Einführung von Jodprophylaxeprogrammen dem Jodmangel in Deutschland effektiv begegnet werden. Die aktuelle Situation einer verbesserten Jodversorgung lässt einen Rückgang der Prävalenz jodmangelbedingter Schilddrüsenerkrankungen erwarten. Es ist zu vermuten, dass besonders jüngere Menschen, die bisher keine Schilddrüsenerkrankung aufwiesen, von dieser Situation profitieren. Aktuell sind aber auch einige Gefahren denkbar. Diese Gefahren umfassen eine vermehrte Inzidenz von Hyperthyreose bei älteren Personen mit vorbestehender Knotenstruma sowie eine vermehrte Inzidenz von autoimmunen Veränderungen und Hypothyreose in der gesamten Bevölkerung. Letztlich kann die Vorstellung, dass der Jodmangel beseitigt wurde, eine Vernachlässigung der Jodversorgung zur Folge haben. Ein Monitoring von Jodversorgung und Schilddrüsenauffälligkeiten auf der Bevölkerungsebene ist daher unerlässlich.Die erste Förderphase des Projektes unterstützte die Datenerhebungen zu schilddrüsenbezogenen Auffälligkeiten in einer zweiten Querschnittsstudie in der nordostdeutschen Bevölkerung (SHIP-Trend). In der zweiten Förderphase sollen nun diese Daten zur Beantwortung der primären wissenschaftlichen Fragestellungen (Trendanalysen zur Hyperthyreose, autoimmune Schilddrüsenveränderungen, Hypothyreose, Jodmonitoring) verwendet werden. Darüber hinaus werden die vorhandenen Daten genutzt, um sekundäre Fragestellungen zu beantworten. Die sekundären Fragestellungen schließen Referenzwertanalysen, Analysen zum sicheren TSH-Bereich, die Untersuchung sozioökonomischer Determinanten von Schilddrüsenerkrankungen und Exploration weiterer, bislang unbekannter Prädiktoren von Schilddrüsenerkrankungen ein. Auf der einen Seite sind die Ergebnisse dieses Projektes von wissenschaftlichem Interesse für Epidemiologen und klinisch tätige Endokrinologen, Allgemeinärzte und Internisten. Auf der anderen Seite liefert diese Studie wichtige Daten zum Jodmonitoring, die zur Einschätzung und Steuerung der Wirksamkeit des deutschen Jodsalzprophylaxeprogrammes von Bedeutung sind.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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