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Mittelalterliche Handschriften: Tiefenerschließung und Digitalisierung der deutschsprachigen mittelalterlichen Handschriften der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden

Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2007 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 62092499
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Mit der wissenschaftlichen Tiefenerschließung und Gesamtdigitalisierung der deutschsprachigen mittelalterlichen Handschriften der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) Dresden konnte seit 2008 eines der letzten altgermanistischen Erschließungsdesiderate in Deutschland behoben und einer der bedeutendsten Fonds zur deutschen Literatur des Mittelalters grundlegend für die weitere Erforschung aufgearbeitet werden. Der Bestand ist in seiner Zusammensetzung von adligen Gebrauchs- und Sammlungsinteressen geprägt und umfasst eine entsprechend hohe Anzahl dichterisch-literarischer sowie illustrierter Handschriften. Weitere Schwerpunkte stellen Rechtshandschriften, Chroniken, Gebet- und Andachtsbücher sowie geistliches Schrifttum dar. Die meisten Stücke stammen aus dem 14. und v. a. dem 15. Jahrhundert. Insgesamt wurden im Projekt 163 Buchhandschriften oder Fragmente solcher Handschriften sowie 35 Stücke archivalischen Charakters bearbeitet. Für alle stehen der Wissenschaft nun umfangreiche Grundlageninformationen zu Kodikologie, Geschichte und Inhalt zusammen mit den Digitalisaten zur Verfügung. Das Projekt wurde in Kooperation der SLUB Dresden und der Universitätsbibliothek Leipzig (UBL) durchgeführt. Die Digitalisierung erfolgte an der SLUB, die Tiefenerschließung am Handschriftenzentrum der UBL. Im Zuge des Projekts konnten alle Handschriften – vielfach zum ersten Mal – zeitlich und räumlich konkret verortet werden, so dass der historische Entstehungs- und Rezeptionskontext fassbar wurde. Dabei konnten häufig bisherige Angaben in der Forschung korrigiert werden. Auch die Besitzgeschichte der Stücke wurde aufgearbeitet. Im Rahmen der Texterschließung gelang eine große Anzahl von Neufunden, sowohl in Form neuer Überlieferungszeugen bereits bekannter Werke als auch durch die Identifizierung bislang nicht bekannter Texte. Während der Projektarbeiten konnte das Mengengerüst außerdem um 28 neue Handschriften ergänzt werden, die meisten davon bislang in der Forschung unbekannt. Viele Dresdner Handschriften weisen als Folge des 2. Weltkriegs zum Teil erhebliche Schädigungen auf. Für das Projekt wurden von der SLUB umfangreiche Anstrengungen zur Restaurierung und verbesserten Benutzbarkeit unternommen. Auch labile Objekte sind nun dank der Digitalisierung wieder von der Forschung ungehindert einsehbar. Als Abschlusspublikation wird ein Handschriftenkatalog mit einer ausführlichen Einleitung zum Bestand, seiner Geschichte und Zusammensetzung sowie mit detaillierten Registern erscheinen. Alle Projektergebnisse sind gebündelt einsehbar über die Projektseite auf dem zentralen deutschen Handschriftenportal Manuscripta Mediaevalia: http://www.manuscripta-mediaevalia.de/info/projectinfo/dresden.html

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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