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Koloniale und postkoloniale Deutungen von Gender: Geschlechtermythen und ihre Hybridisierung in der kulturellen Begegnung zwischen Maghreb und Frankreich

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2007 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 63649525
 
Die postkoloniale Forschung hat in jüngerer Zeit verstärkt die strukturierende Funktion von Geschlechtermodellen in kolonialen und postkolonialen Prozessen herausgestellt, in denen Herrschaftsdispositive entfaltet und umgeschrieben werden. Das Projekt zielt daher auf die systematische Untersuchung von Geschlechterentwürfen an den Schnittstellen von maghrebinischer und französischer Kultur, wo sie als Repräsentationsmuster kultureller, sozialer, religiöser und ethnischer Differenz fungieren bzw. als solche unterlaufen werden. Der Blick ist auf Bild-, Text- und Filmdarstellungen gerichtet und umfasst in Form von Motiv- und Fallstudien die Zeit von der Eroberung bis zur Gegenwart. Ausgehend von Mustern der sexuellen Differenz in beiden Kulturen (u.a. der kolonialen Feminisierung des Maghreb – vs. viriler Eroberer – oder islamischen Weiblichkeitsmythen wie dem der ‚fitna’) werden im Anschluss an postkoloniale Theorien die Mechanismen der diskursiven Genderkonstitution fokussiert. Ziel des Projekts ist nicht die autoritäre ‘Entzerrung’ kultureller Geschlechterstereotypen, sondern die Fokussierung von Brüchen und Ambivalenzen in ihnen, verstanden als ‘unbezwingbare’ Präsenz des Anderen, ohne konkrete Macht- und Gewaltkonstellationen zu leugnen.In Fortführung von postkolonialen und Gender Studien erfolgt eine kulturübergreifende und intermediale Analyse ausgewählter ästhetischer Repräsentationen, wobei Prozesse der Hybridisierung thematisiert werden und eine weiterführende kritische Auseinandersetzung mit entsprechenden Begriffen (métissage, Hybridität u.a.) erfolgt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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