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Die neolithische Landnahme in Carrowkeel: Hochauflösende räumliche und zeitliche Rekonstruktion der Siedlungs- und Vegetationsentwicklung einer Modellandschaft im Westen Irlands

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2008 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 63854389
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt zielte auf eine hochauflösende räumliche und zeitliche Rekonstruktion der Vegetationsentwicklung im Umfeld der neolithischen Ganggräber von Carrowkeel in Westirland im Zeitraum der neolithischen Landnahme. Durch multidisziplinäre Untersuchungen wurden jungsteinzeitliche Siedlungsprozesse rekonstruiert. So konnten Pollen- und geochronologische Analysen von drei Seesedimentkernfolgen zeigen, dass die Öffnung der Landschaft um 3800 v. Chr. erfolgte und ca. 600 Jahre anhielt, bis es zu einer Regeneration der Waldbestände kam. Mittels zahlreicher AMS-Datierungen konnten die biologischen und geochemischen Signale der Kernfolgen im Dekadenbereich zeitlich interpretiert werden und mit anderen Untersuchungen in Beziehung gesetzt werden. In der Gesamtschau der Daten konnte für das 4. Jahrtausend v. Chr. eine Vegetations- und Klimarekonstruktion mit einer solch hohen zeitlichen Auflösung erstellt werden, wie sie für die Region mit ihren bedeutenden Megalithgräbern bisher nicht existierte. Es stellte sich heraus, dass einerseits eine gewisse zeitliche Übereinstimmung zwischen Klimaereignissen und menschlicher Entwicklung, andererseits eine Übereinstimmung zwischen Sonnenaktivität und klimatischen Ereignissen vorliegt, sodass postuliert wird, dass das sehr variable Klima im 4. Jahrtausend von Veränderungen der Sonnenaktivität beeinflusst war, und die Klimaereignisse wiederum einen Einfluss auf die menschliche Aktivität in der Region hatten.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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