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Prozesse der Konstituierung eines "Weltkulturerbes" und dessen Bedeutung am Beispiel Angkors (Kambodscha)
Antragstellerin
Professorin Dr. Brigitta Hauser-Schäublin
Fachliche Zuordnung
Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung
Förderung von 2008 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 25905063
Das ethnologische Vorhaben befasst sich im Allgemeinen mit den Prozessen, die zur Konstituierung eines Weltkulturerbes durch die UNESCO geführt haben. Im Besonderen soll am Beispiel Angkors (Region Siemreap, Kambodscha) untersucht werden, welche Auswirkungen und Bedeutungen die von französischen Archäologen freigelegte und im Vietnam-Krieg stark beschädigten monumentalen hindu-buddhistischen Anlagen von Angkor in der Lebenswelt vorrangig jener Menschen besitzen, die in dieser mit einer restriktive Zoneneinteilung (zum „Schutz“ des Weltkulturerbes) versehenen Region leben. Zu untersuchen sind die verschiedenen, mit unterschiedlicher Handlungsfähigkeit, Interessen und Macht ausgestatteten Akteurgruppen, die, sich ergänzend und/oder konkurrierend, auf der lokalen, regionalen, nationalen, inter-/transnationalen Ebenen im Zusammenhang mit Angkor agieren. Ziel der Projektes ist es, zu erforschen, wie die durch primär fremdbestimmte Wertsetzung hervorgebrachte Auszeichnung der Tempelanlagen (Weltkulturerbe) die sozialen, ökonomischen und religiösen Praktiken der lokalen Bevölkerung beeinflusst haben und umgekehrt, wie Akteurgruppen in lokalem, regionalem und nationalem Kontext diese neue polyvalente Institution nutzen und gestalten. Ausgehend von einer bottom-up-Analyse befasst sich das Teilprojekt mit der „unterste Stufe“ in der Hierarchie der prozessualen cultural property-Konstituierung, mit dem sich die Forschergruppe beschäftigt und die auf internationaler bzw. transnationaler Ebene (z.B. WIPO, UNESCO) endet bzw. von dort ausgeht.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen