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Seelenwanderung und literarische Kommunikation. Konjunkturen einer Denkfigur vom 18. bis zum 20. Jahrhundert
Antragstellerin
Professorin Dr. Jutta Müller-Tamm
Fachliche Zuordnung
Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung
Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 65432322
Ausgangspunkt des Forschungsprojekts ist die Beobachtung, dass Seelenwanderung – seit der Konjunktur dieser Idee in der Aufklärungszeit – als hybrider Begriff zwischen theologischen, biologischen, naturphilosophischen, geschichtsphilosophischen, anthropologischen, ästhetischen und literarischen Diskursen zirkuliert. Das Projekt stellt sich daher die Aufgabe, Seelenwanderung als literarisches Motiv und als Modell künstlerischer Kommunikation aus ihren wissens- und diskursgeschichtlichen Zusammenhängen heraus zu analysieren. In drei exemplarischen Teilstudien, die sich auf den Zeitraum vom 18. bis zum 20. Jahrhundert beziehen, soll Metempsychose als eine Sinnkonfiguration untersucht werden, in der das Verhältnis von Leib und Seele, Geist und buchstäblicher Verkörperung, Individualität und Allgemeinheit, literarischer Tradition und Neuerung, Identität und Wandel sowie schließlich: von Natur und Kultur verhandelt wird. Ziel ist es, die Seelenwanderung in ihrem Status als untergründig präsentes und weitreichend wirksames epistemisches Modell, dessen Spur sich nicht nur bis in die Gegenwartsliteratur, sondern auch bis in die aktuelle Hirnforschung hinein verfolgen lässt, zu profilieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen