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Entwicklung eines Verfahrens zur Erfassung der olfaktorischen Diskriminationsleistung beim Menschen

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 68216624
 
Erstellungsjahr 2011

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Fähigkeit zur geruchlichen Diskrimination ist eine zentrale Eigenschaft des olfaktorischen Systems. Die von der DFG geförderte Studie hatte zum Ziel, ein reliables und valides Verfahren zur Erhebung der geruchlichen Diskriminationsleistung zu entwickeln. Die Diskriminationsleistung im neu entwickelten Test erfolgt über die Detektion von Konzentrationsunterschieden in Geruchsmischungen. Bereits in Voruntersuchung wurden Intensitätsunterschiede für die Einzelsubstanzen und deren Mischungen minimiert. Die erste Hauptuntersuchung zeigte, dass die Diskriminationsleistung das olfaktorische, aber auch das trigeminale System beansprucht. Für den Diskriminationstest wurden quaternäre Mischungen aus sechs monomolekularen Substanzen (Dekansäure, Eugenol, Geraniol, Kumarin, PEA und Vanillin) erstellt. Innerhalb eines Testitems wurden drei Geruchsmischungen präsentiert (triangle forced choice procedure). Der abweichende Geruch enthält die gleichen Einzelsubstanzen wie die verbleibenden zwei Standard- Gerüche, jedoch in veränderten Konzentrationsproportionen. An der zweiten Hauptuntersuchung nahmen 120 Probanden teil. In dieser Studie wurden aus 45 möglichen Testitems 15 selektiert, welche eine mittlere Itemschwierigkeit und eine hohe Trennschärfe besitzen. Die interne Konsistenz (Cronbach’s Alpha) der 15-Item-Version beträgt 0,61. In der dritten Hauptuntersuchung wurde an 104 Probanden die Retest- und Paralleltest-Reliabilität sowie die Konstruktvalidität erhoben. Die Test-Retest-Reliabilität beträgt 0,66 (Test Intervall = vier Wochen) und die Paralleltest-Reliabilität beträgt 0,42. Die Leistungen im Diskriminationstest korrelieren mit olfktorischen Identifikations- und Sensitivitäts-Leistungen. Da die Leistungen im neu entwickelten Diskriminationstest nicht mit den Leistungen im Diskriminationstest der Sniffin‘ Sticks korrelieren, wird geschlossen, dass beide Diskriminationstests unterschiedliche Fähigkeiten des olfaktorischen Systems erfassen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2008). Is lateralisation of “pure” olfactory odours possible? In C.S. Herrmann, & B.A. Sabel (Eds.), Tagungsband Psychologie und Gehirn 2008 (p. 22). Calbe: GCC
    Weierstall,R. & Pause, B. M.
  • (2009). Entwicklung eines 15-Item Geruchs- Diskriminationstest. In A. Widmann, S.K. Anderson, A.D. Friederici, T.C. Gunter, S.A. Kotz, M.M. Müller & E. Schröger (Eds.), 35. Arbeitstagung Psychologie und Methodik (p. 42). Leipzig: Leipziger Universitätsverlag GmbH 2009
    Weierstall, R. & Pause, B. M.
 
 

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