Detailseite
Prävalenz, Ausprägungsgrad und Ätiologie von (Molaren-Inzisiven-)Hypomineralisationen des Zahnschmelzes in der bleibenden Dentition
Antragsteller
Professor Joachim Heinrich, Ph.D.; Professor Dr. Jan Kühnisch
Fachliche Zuordnung
Zahnheilkunde; Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Förderung
Förderung von 2008 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 68400621
Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) werden bei Kindern und Jugendlichen gehäuft beobachtet, wobei die Ätiologie und Pathogenese ungeklärt ist. Im Ergebnis unserer bisherigen Arbeit wurden die Geburtskohorten der GINI- und LISA-Studien (German Infant Nutritional Intervention Study/ Lebensbedingungen und Verhaltensweisen auf die Entwicklung von ImmunSystem und Allergien) einer zusätzlichen zahnärztlichen Untersuchung im Alter von 10 Jahren unterzogen. Neben der detaillierten Darstellung von Prävalenz und Ausprägungsgrad konnten Atemwegserkrankungen in den ersten vier Lebensjahren als Risikofaktor für das Auftreten einer MIH identifiziert werden. Für andere Faktoren, z. B. Stillen, Rauchen während der Schwangerschaft und elterliche Bildung konnten keine signifikanten Assoziationen aufgefunden werden. Daher bleibt zu schlussfolgern, dass Infektionen und die damit oftmals indizierte systemische (Antibiotika)Therapie weiterführender Analysen bedürfen. Als Grundlage dafür ist eine exakte Phänotypisierung anzusehen, welche v. a. auch alle Zähne der bleibenden Dentition berücksichtigt. Daher wird eine Wiederholungsuntersuchung für die GINI- und LISA-Geburtskohorten im Alter von 15 Jahren geplant. Erstes Ziel ist es, Prävalenz und Ausprägungsgrad von MIH/ Hypomineralisationen und Karies für die dann vollständig vorliegende bleibende Dentition zu beschreiben. Zweites Ziel ist, die prospektiv erhobenen Daten aus dem Säuglings- und Kindesalter – also genau dem Zeitpunkt, an dem mögliche Strukturstörungen am Zahn-schmelz determiniert wurden – abzugleichen. Drittes Ziel ist, mit den dann vorliegenden 10- und 15-Jahres-Befunden erstmals longitudinale Befunddaten vorlegen zu können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Reinhard Hickel