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Pränatale Sozialität. Geschlechterdifferenzierung in der Schwangerschaft und die Konstitution vorgeburtlicher Personen

Fachliche Zuordnung Soziologische Theorie
Förderung Förderung von 2008 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 68830507
 
Erstellungsjahr 2014

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Schwangerschaft ist zu Beginn des 21. Jahrhunderts zu einem Brennpunkt medizintechnologischer Entwicklungen geworden und der Fötus zu einer umstrittenen Figur rechtlicher, ethischer und politischer Debatten. Die kultur- und sozialwissenschaftliche Forschung reagiert auf diese Entwicklungen bislang mit Begleitstudien zu zahlreichen Einzelaspekten, sie verfügt aber nicht über einen eigenständigen Begriff der Schwangerschaft als sozialem Ausnahmezustand und des Ungeborenen als sozialer Entität. Diesem Mangel wollte das Projekt abhelfen. Es zielte auf eine sozialtheoretische Grundlegung der Schwangerschaft. Auf dem Wege der Entfaltung eines großen qualitativen Samples von Schwangerschaftsvarianten hat das Projekt neben zahlreichen gesuchten Ergebnissen auch weitere zentrale Themen entdeckt, die neue Fragen von forschungslogisch grundlegendem Stellenwert aufwerfen. Deswegen wurde das Projekt im zweiten Jahr auf die theoretische Grundlegung einer Soziologie der Schwangerschaft fokussiert, um auf dieser Basis die speziellere Frage des Einrichtungsantrags nach der Geschlechtsdifferenzierung der Elternschaft in einem Folgeprojekt zu erforschen. Zu den wichtigsten Erkenntnisfortschritten des Projektes zählen 1. die Eröffnung einer neuen speziellen Soziologie. 2. die Eintragung des Phänomens der Schwangerschaft in allgemeine Fragen der Sozialtheorie. 3. spezifische Beiträge zur a) Namensforschung b) Paar- und Familiensoziologie c) Medizinsoziologie (insbesondere bildgebende Verfahren) sowie d) Gender Studies und Demografie.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • 2009: Soziologische Embryonenforschung. Ein Aufbruch und ein Abbruch. Soziologische Revue 32(1): 30-38
    Heimerl, B./Hoffmann, A./Hofmann, P./Hirschauer, S.
  • 2011: Gender Differentiation in Scientific Knowledge: Gender Studies and Sex Studies as unwitting Siblings. In: G.Covi/T. Wobbe / S.Knauss(Hrsg.), Gendered Ways of Knowing. FBK Press
    Hirschauer, S.
  • 2012: Frohe Botschaften! Adressatenselektion und kommunikative Netzwerke beim Schwangerschafts-Coming Out. In: R. Ayaß/ C. Meyer (Hrsg.), Sozialität in Slow Motion. Ethnomethodologische Zeit- und Gesellschaftsdiagnosen. Wiesbaden: VS-Verlag
    Hirschauer, S./Hoffmann, A.
  • 2012: Kinästhetisch-haptische Kontaktformen zwischen Schwangeren und Ungeborenen. In: Soeffner, H.-G. (Hrsg.), Transnationale Vergesellschaftungen. Der 35. Kongress der DGS. VS-Verlag
    Heimerl, B.
  • 2012: Schwangerschaftstagebücher. Produktionsbedingungen und Nutzungschancen eines Datentyps. In: Soeffner, H.-G. (Hrsg.), Transnationale Vergesellschaftungen. Der 35. Kongress der DGS. Wiesbaden: VS-Verlag
    Hirschauer,S./Hofmann, P.
  • 2013: Die Ultraschallsprechstunde. Eine Ethnografie pränataldiagnostischer Situationen. Bielefeld: Transcript
    Heimerl, B.
  • Soziologie der Schwangerschaft. Explorationen pränataler Sozialität. Stuttgart: Lucius & Lucius 2014, 305 S. - 9783828206069
    Hirschauer, S./Heimerl, B./Hoffmann, A./Hofmann, P.
 
 

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