Detailseite
Projekt Druckansicht

Handlungskontrolle bei Patienten mit Schizophrenie oder Zwangsstörungen

Antragsteller Dr. Benedikt Reuter
Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 68830878
 
Störungen der Handlungskontrolle sind eine wichtige Komponente von Erklärungsmodellen für Schizophrenie (SZ) und Zwangsstörungen (OCD). Zur Aufklärung beeinträchtigter Mechanismen sind Augenbewegungsaufgaben besonders geeignet, weil sie relativ wenige neuropsychologische Funktionen beanspruchen. Neuere Forschung lässt vermuten, dass Leistungsdefizite in Antisakkaden- und anderen Augenbewegungsaufgaben eine fundamentale Beeinträchtigung von Willkürhandlungen widerspiegeln. Diese kann als Defizit in der Reaktionsselektion bei SZ und bei OCD beschrieben werden. Es gibt jedoch Hinweise, dass den Leistungsdefiziten in beiden Gruppen unterschiedliche Mechanismen zugrunde liegen. Bei SZ zeigt sich das Defizit bereits bei der Aktivierung vorbereiteter Reaktionen. Dagegen könnte das Defizit bei OCD auf Situationen beschränkt sein, in denen zwischen mehreren Reaktionen entschieden werden muss. Das beantragte Projekt soll diese Hypothesen prüfen. In Studie 1 werden verfeinerte Sakkadenaufgaben benutzt, um frühere Befunde einer verlangsamten volitionalen Sakkadeninitiierung bei SZ und OCD zu replizieren und die Hypothese zu prüfen, dass die Anforderung einer Entscheidung zwischen verschiedenen Reaktionen in beiden Gruppen eine unterschiedliche Rolle spielt. Studie 2 soll prüfen, ob sich ein Reaktionsselektionsdefizit von SZ-Patienten auch bei anderen Reaktionsmodi nachweisen lässt. Bei manuellen Reaktionszeitaufgaben wird das lateralisierte Bereitschaftspotential abgeleitet, um die Dauer von Reaktionsselektionsprozessen zu messen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung