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Zwischen langobardischer und normannischer Einheit. Kreative Zerstörungen Unteritaliens im Spannungsfeld rivalisierender Religionen, Kulturen und politischer Mächte

Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2008 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 69690678
 
Das Projekt befasst sich am Beispiel der langobardischen Fürstentümer (Benevent, Salerno, Capua) und der benachbarten kampanischen Dukate (Neapel, Gaeta, Amalfi) exemplarisch und vergleichend mit kulturellen Integrations- und Desintegrationsprozessen in einer Randzone des mittelalterlichen Europa, die zugleich eine Schnittstelle mehrerer Kulturen und Religionen war. Interkulturelle Austausch- und Abwehrprozesse werden anhand des Paradigmas der kreativen Zerstörung analysiert, wobei intendierte Destruktionen bestehender Ordnungen mit der Frage ihrer Perzeption in verschiedenen kulturellen Kontexten verknüpft werden. Mit der Zeit zwischen dem Ende des Exarchats von Ravenna (751) und des Langobardenreichs (774) sowie der Etablierung der normannischen Herrschaft (11. Jh.) wird eine Periode kultureller und religiöser Vielfalt sowie stetigen politischen Wandels in den Blick genommen, die ein ideales Untersuchungsfeld für das Vorhaben darstellt. Im Zentrum steht die Frage nach der Wahrnehmung und Bewältigung von kultureller Differenz, verbunden mit der Annahme, dass sich die Konstruktion des multiversalen Europa im Mittelalter als Folge unaufhörlich negierter (also produktiv bewältigter) Destruktionen verständlich machen lässt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Michael Borgolte
 
 

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