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Geophagie tropischer Fledermäuse

Subject Area Animal Physiology and Biochemistry
Term from 2008 to 2012
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 71718220
 
Geophagie, das heißt der Verzehr von Bodenmaterial ohne kalorischen Nährwert, ist innerhalb der Wirbeltiere, auch bei Menschen, weit verbreitet. Im Allgemeinen wird dieses Phänomen mit der Entgiftungsfunktion lehmartigen Materials in Verbindung gebracht. Im Amazonasregenwald besuchen trächtige und säugende Fledermausweibchen, insbesondere solche Früchte fressender Arten, Mineralleckstellen. In unserem Projekt sollen die Ursachen für dieses Verhalten untersucht werden. Decken Fledermausweibchen den Mineralbedarf ihres Jungtiers ab oder entgiften sie darüber ihre Nahrung? Mit Hilfe von Verhaltensbeobachtungen, Elementanalysen und Experimenten soll in diesem disziplinübergreifenden Projekt, an dem Zoologen, Geochemiker und Lebensmittelwissenschaftler teilnehmen, untersucht werden, warum Früchte fressende Fledermäuse Mineralleckstellen besuchen. Geophagie hat vermutlich eine zentrale Bedeutung für die Reproduktion frugivorer Fledermausarten des Amazonasregenwalds und da Fledermäuse eine wichtige Funktion als Samenausbreiter haben, wäre ein Verständnis der Fledermausgeophagie ein wichtiger Schritt in der Erforschung der biotischen und abiotischen Zusammenhänge im tropischen Regenwald.
DFG Programme Research Grants
 
 

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