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Geophagie tropischer Fledermäuse
Antragsteller
Privatdozent Dr. Christian C. Voigt
Fachliche Zuordnung
Biochemie und Physiologie der Tiere
Förderung
Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 71718220
Geophagie, das heißt der Verzehr von Bodenmaterial ohne kalorischen Nährwert, ist innerhalb der Wirbeltiere, auch bei Menschen, weit verbreitet. Im Allgemeinen wird dieses Phänomen mit der Entgiftungsfunktion lehmartigen Materials in Verbindung gebracht. Im Amazonasregenwald besuchen trächtige und säugende Fledermausweibchen, insbesondere solche Früchte fressender Arten, Mineralleckstellen. In unserem Projekt sollen die Ursachen für dieses Verhalten untersucht werden. Decken Fledermausweibchen den Mineralbedarf ihres Jungtiers ab oder entgiften sie darüber ihre Nahrung? Mit Hilfe von Verhaltensbeobachtungen, Elementanalysen und Experimenten soll in diesem disziplinübergreifenden Projekt, an dem Zoologen, Geochemiker und Lebensmittelwissenschaftler teilnehmen, untersucht werden, warum Früchte fressende Fledermäuse Mineralleckstellen besuchen. Geophagie hat vermutlich eine zentrale Bedeutung für die Reproduktion frugivorer Fledermausarten des Amazonasregenwalds und da Fledermäuse eine wichtige Funktion als Samenausbreiter haben, wäre ein Verständnis der Fledermausgeophagie ein wichtiger Schritt in der Erforschung der biotischen und abiotischen Zusammenhänge im tropischen Regenwald.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen