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Die Entwicklung des Parlamentarismus in Russland zwischen 1993 und 2005

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 71984937
 
Ziel des Forschungsprojektes ist es, die Entwicklung des Parlamentarismus in Russland seit der Neukonstituierung der Duma im Jahre 1993 bis zum Jahr 2005 zu untersuchen. Dabei sollen die Kontinuitäten und Brüche der parlamentarischen Entwicklung im Übergang von kommunistischer Herrschaftsordnung in eine demokratische Ordnung dokumentiert und analysiert werden. Die Analyse wird auf mehreren Ebenen vorgenommen: Auf der Makroebene wird zum einen die Duma als ein handelndes Subjekt untersucht. Dies beinhaltet ihre Repräsentation nach außen, ihre politikgestaltende Tätigkeit und ihre Zusammenarbeit mit dem Präsidenten der Russischen Föderation. Auf der Mikroebene steht sodann die Tätigkeit der Kommissionen, Komitees und der einzelnen Abgeordneten im Zentrum der Untersuchung. Kein Gegenstand der vorliegenden Analyse sind die jeweiligen Parlamente der einzelnen Gouvernements. Die Fragestellungen und Untersuchungsgegenstände wurden seit dem Erstantrag nicht geändert. Es wurde nichts weggelassen. Das Projekt markiert eine Studie am Schnittpunkt zwischen historischen, politikwissenschaftlichen und juristischen Fragestellungen. Da es sich zu einem überwiegenden Teil auf aktuelle russischsprachige Originalquellen, die seit dem Beginn der 1990er Jahre entstanden sind, stützt, füllt die historische Analyse des russischen Parlamentarismus in der Zeit nach dem Zusammenbruch des Kommunismus/Sozialismus in Ost- und Ostmitteleuropa im Bereich der zeitgeschichtlichen Forschungslandschaft eine wichtige bestehende Lücke und leistet darüber hinaus Grundlagenarbeit für die historische wie die vergleichende Parlamentarismusforschung in Transitionsgesellschaften. Die Untersuchung geschah im bisherigen Projektverlauf auf dem Wege einer Sichtung der Quellen, vor allem in Moskauer Archiven. Daran anschließend erfolgte im Rahmen einer empirischen Untersuchung die Auswertung der Quellen und der Literatur in Deutschland. Es besteht jedoch weiterer Forschungsbedarf, dem die Bearbeiterin vor allem in Moskau nachkommen muss. Die Suche nach Originalquellen in den Moskauer Archiven wird zusätzliche Zeit in Anspruch nehmen. Wie sich während der bisher unternommenen Archiv- und Forschungsarbeit „vor Ort" herausstellte, gestalten Materialsuche und -zugang sich überaus kompliziert - nicht zuletzt auf Grund der vor Ort bestehenden Archivstruktur. Zudem sah sich die Bearbeiterin wiederholt mit bürokratischen Hürden konfrontiert, die im Vorfeld der Reise nicht absehbar gewesen waren. So traten wider Erwarten erhebliche Schwierigkeiten dabei auf, überhaupt Zugang zur parlamentarischen Bibliothek zu erhalten. Durch den Wechsel der Bearbeiterin zu Projektbeginn (die zunächst ins Auge gefasste Bearbeiterin stand aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung) entstand eine Verzögerung, da sich die neue Bearbeiterin, die gewonnen werden konnte, Frau Elena Zhludova, zuerst in das Vorhaben einarbeiten musste. Frau Zhludova, gebürtige Russin, ist eine exzellente Wissenschaftlerin. Sie war während ihres Studiums Stipendiatin einer deutschen Hochbegabtenförderung und hat ihren deutschen Magisterabschluss in Geschichte mit der herausragenden Note von 1,0 abgeschlossen. Da sie im Anschluss an ihr Studium ein mehrmonatiges Praktikum am Deutschen Historischen Institut in Moskau absolviert hat, konnte sie wichtige Kontakte knüpfen, von denen das Projekt heute profitiert. Die Bearbeiterin hat mit außergewöhnlichem Fleiß und Rechercheaufwand verstreutes und teils schwer zugängliches Material zusammen getragen. Aber es erweist sich, dass zwei Jahre für ein derart - nicht zuletzt durch die Moskaureisen - aufwendiges Dissertationsvorhaben zu kurz sind. Aufgrund des fortgeschrittenen Standes der Arbeit und der Qualität der erhobenen Quellen wird eine Verlängerung von 12 Monaten beantragt, um das Forschungsprojekt erfolgreich abzuschließen. Zur Begründung des Antrags auf Verlängerung des Forschungsprojekts werden im Folgenden die einzelnen Arbeitsschritte des Erstantrages kurz aufgeführt, um folgend den Stand der Durchführung darzulegen und ggf. den noch bestehenden Mehraufwand zu begründen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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